NGG warnt Lieferando vor »Modell Österreich«
Hamburg. Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) kündigt Widerstand für den Fall an, dass der Lieferdienst Lieferando in der BRD ein ähnliches Vorgehen plane wie mit seinen Beschäftigten in Österreich. In einer Mitteilung forderte die NGG die neue Bundesregierung am Mittwoch zudem auf, die EU-Richtlinie zu Plattformarbeit schnell umzusetzen, »um einen fairen Wettbewerb zwischen den Plattformen herzustellen«, wie es hieß. Lieferando Österreich hatte vergangene Woche angekündigt, alle festangestellten Beschäftigten zu entlassen und sie künftig als »freie Dienstnehmer« sozialabgabenfrei zu beschäftigen.
Der NGG sei zugetragen worden, »dass Lieferando aktuell auch in Berlin-Spandau ein solches Modell erprobt«, sagte Mark Baumeister, NGG-Referatsleiter Gastgewerbe. Lieferando ignoriere in Deutschland seit zwei Jahren die Aufforderungen zu Tarifverhandlungen mit der NGG. Zudem seien häufige Versuche bekannt, die Gründung und Arbeit von Betriebsräten an den Lieferando-Standorten zu erschweren. Ohne Tarifvertrag seien die Beschäftigten den Entscheidungen des Lieferdienstes »ausgeliefert«. Die kürzliche Übernahme von Mutterkonzern Just Eat Takeaway durch die niederländische Investmentgesellschaft Prosus schüre nun »Befürchtungen, dass weitere Maßnahmen zur Profitsteuerung auf Kosten der Beschäftigten gehen werden«, so die NGG. (jW)
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