Am 29. November 1995 beschloß das Landeskabinett von Mecklenburg-Vorpommern einstimmig, keine weiteren Mittel zur Abwendung der Gesamtvollstreckung bei Bestwood zur Verfügung zu stellen. Um das Unternehmen auch während des Konkursverfahrens zu erhalten und einem möglichen Käufer einen halbwegs funktionierenden Betrieb zu übergeben, gab Finanzministerin Bärbel Kleedehn(CDU) die restlichen neun Millionen aus der bereits bewilligten Unterstützung frei. Der Konkurs, in den neuen Bundesländern Gesamtvollstreckung genannt, war nun nicht mehr abzuwenden. Eine Woche später wurde öffentlich bekanntgegeben, daß der Hamburger Anwalt Bernhard Brinkmann zum Sequester bestellt worden war.

Die Produktion sollte vorläufig aufrechterhalten werden, die Verhandlungen mit der Atex-Schlingmann-Gruppe wurden weitergeführt. Die bayrischen Unternehmer hatten von vornherein erklärt, daß sie zur Begleichung der Altschulden nicht in der Lage seien und bei einer Übernahme lediglich 350 Arbeitsplätze erhalten würden.

Der Betriebsrat war entsetzt. »Die Produktion kann mit 350 Leuten nicht in dem Maße aufrechterhalten werden, wie es das Ate...