IG Metall bereitet Streiks vor
München. In der bayerischen Metallindustrie zeichnet sich ein langer und harter Tarifstreit ab. Bereits vor Beginn der Verhandlungsrunde am Donnerstag kündigte IG-Metall-Bezirkschef Werner Neugebauer am Montag in München an: »Wir bereiten uns auf einen Streik vor – ich habe Bedenken, ob es ohne geht.« Das Unternehmerangebot von 1,2 Prozent höheren Einkommen halte er für eine »Lachnummer«, sagte Neugebauer. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes des Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, Bertram Brossardt, bezeichnete postwendend die Forderung der Gewerkschaft nach einer Einkommenserhöhung um fünf Prozent als »völlig unrealistisch«.
Neugebauer verteidigte die Forderung: Zwei Prozent davon entsprächen der Inflationsrate und weitere zwei Prozent der Produktivitätssteigerung der Unternehmen. Ein weiteres Prozent wäre eine Gewinnbeteiligung der Beschäftigten. Brossardt bezeichnete diese Darstellung als »nicht nachvollziehbar«. Er betonte: »Lohnrunden sind nicht zum Inflationsausgleich da.« Die Unternehmen seien durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten ohnehin schon stark belastet. Die von der Gewerkschaft angeführte Steigerung der Produktivität sei zudem maßgeblich nicht in Deutschland erreicht worden, sondern durch kostengünstige Zulieferungen von ausländischen Produktionsstandorten. Brossardt kündigte an, die Metallunternehmer wollten bei der Tarifrunde die Beschäftigungssicherung in den Mittelpunkt der Verhandlungen stellen. Die Friedenspflicht für die Branche mit über 700000 Beschäftigten endet am 28. März. Bis dahin will die IG Metall bereits mit zahlreichen Betriebsversammlungen den Druck auf die Unternehmer erhöhen.
(ddp/jW)
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