Volleyball: In der Friedenspfeife geraucht
Leipzig. Kein Bundestrainer, kein Sportdirektor und nur noch sieben Monate bis zur WM: Der deutsche Frauen-Volleyball ist nach dem überraschenden Rücktritt von Chefcoach Hee Wan Lee am Mittwoch wegen »fehlender Vertrauensbasis zu den Bundesligavereinen« am Tiefpunkt. Ende Mai finden obendrein die ersten Spiele der EM-Qualifikation statt. Einen Nachfolger für Lee gibt es noch nicht. »Es wird bei der Neubesetzung keinen Schnellschuß geben«, sagte Werner von Moltke, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). »Aber Eile ist natürlich geboten.« In den letzten Wochen machten einige Ligaklubs mächtigen Zoff, weil Lee gemeinsam mit dem DVV die Idee entwickelt hatte, neben seiner Funktion als Bundestrainer auch einen Verein zu betreuen. In Hamburg oder Leverkusen wollte er mit Blick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking junge Spielerinnen ausbilden. Erst am Wochenende war ein »Friedensvertrag« zwischen DVV und Liga in der Personalie Lee geschlossen worden. Der Posten des Sportdirektors ist seit dem Renteneintritt von Siegfried Köhler im Sommer verwaist. (sid/jW)
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