Türkei: Protest gegen Gewalt gegen Kurden
Istanbul. Die Proteste prokurdischer Demonstranten haben am Sonntag die türkische Millionenstadt Istanbul erreicht. Die Polizei setzte Tränengas gegen rund 200 Aktivisten ein, die versuchten, in einen Park einzudringen. Prokurdische Aktivisten in einem anderen Teil der Stadt setzten einen Lastwagen in Brand. Am Samstag abend waren drei Stadtbusse in Flammen aufgegangen, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
In der Provinz Mardin wurde ein 27jähriger Kurde getötet, als Sicherheitskräfte in der Stadt Kiziltepe eine Demonstration auflösen wollten. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und in die Luft gefeuert, sagte Nazmi Gür von der prokurdischen Partei Demokratische Gesellschaft. Dabei sei der 27jährige in den Kopf getroffen worden. Die Zahl der in den vergangenen Tagen bei Unruhen in den türkischen Kurdengebieten getöteten Menschen stieg damit auf acht.
Auslöser der Proteste war eine türkische Militäraktion am 24. und 25. März, bei der 14 kurdische Rebellen ums Leben kamen. Sieben weitere Rebellen, darunter zwei Frauen, wurden laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu bei einem Gefecht am Freitag getötet.
Zu einem Bombenanschlag in Istanbul mit einem Toten und 13 Verletzten bekannte sich am Freitag abend eine Gruppe kurdischer Extremisten. Die Organisation Freiheitsfalken Kurdistan sprach von einer Warnung und drohte damit, »die Türkei zur Hölle zu machen«, falls die Gewalt im Südosten des Landes nicht beendet werde.
(AP/jW)
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