Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 06.04.2006, Seite 15 / Inland

Oldtimer-Statistik

Vor hundert Jahren war das Risiko eines Unfalltods im Straßenverkehr 56mal höher als heute – allerdings bezogen auf den Bestand an Kraftfahrzeugen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag zum hundertjährigen Bestehen der Straßenverkehrsunfallstatistik berichtete, sah sich die Regierung des Deutschen Reiches 1906 wegen zunehmender Unfälle zur Einführung dieser Statistik veranlaßt. Im ersten Berichtsjahr seien 4 864 Unfälle gezählt worden, bei denen 145 Menschen getötet und 2 419 verletzt wurden. Obwohl Autos damals nur wenig mehr als ein Drittel aller Kraftfahrzeuge ausmachten, kamen 85 Prozent der Unfallopfer im Auto ums Leben. Und während die Zahl an Autos in Deutschland seit Beginn der Statistik auf das 2083fache anstieg, erhöhte sich die Zahl der Verkehrstoten vergleichsweise gering auf das 37fache. Besonders eine hohe Motorleistung schien die Pioniere am Steuer zu überfordern: Von den gerade mal 54 zugelassenen Autos mit mehr als 40 PS waren 48 im ersten Berichtsjahr in einen Unfall verwickelt. Zusammenstöße mit anderen Autos spielten im Gegensatz zu heute damals keine besondere Rolle, sie machten gerade mal vier Prozent der Unfälle aus – der allergrößte Teil davon ereignete sich in Berlin. Häufiger waren Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern (32 Prozent), mit Reitern und Geschirren (27 Prozent) sowie mit Straßenbahnen (elf Prozent). (AFP/jW)