Aus: Ausgabe vom 11.05.2006, Seite 15 / Feuilleton
Sprache der Tümmler
Was Flipper-Fans schon immer wußten, ist jetzt erwiesen: Delphine rufen sich untereinander beim »Namen«. Ein Team der schottischen Universität St. Andrews fand heraus, daß der große Tümmler mit seinen Quieklauten unter Wasser weit mehr Informationen an seine Artgenossen vermittelt, als grunzende, piepsende oder röhrende Tierarten. In ihrer Studie, die am Montag in den Proceedings of the National Academy of Science erschien, heißt es, daß die Delphine ihre »Namen« lautlich darstellen, sich auf diese Weise identifizieren. Die Wissenschaftler zeichneten Delphin-Laute in Reinform auf, also elektronisch von jeglichen charakteristischen Stimmerkmalen gereinigt; so als würden man aus von Menschen gesprochenen Wörtern regionaltypische Akzente und alle anderen stimmlichen Charakteristika herausfiltern. Über Lautsprecher wurden die »Namen« unter Wasser eng verwandten Tieren vorgespielt. Dasselbe wurde mit einer Kontrollgruppe von nicht verwandten Tieren gemacht. In neun von 14 Fällen hätten die Tümmler auf die »Namen« von engen Verwandten reagiert. Das Verhalten der fünf Delphine, die keine Reaktion gezeigt hatten, konnten sich die Forscher nicht wirklich erklären. Möglicherweise sei es eine Motivationsfrage. (AFP/jW)
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