Aus: Ausgabe vom 11.05.2006, Seite 2 / Inland
»Gewaltige Streikwelle« angedroht
Der Konflikt um einen Tarifvertrag für die 22000 Universitätsärzte spitzt sich weiter zu. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund bezichtigte den Chef der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Hartmut Möllring (CDU), am Mittwoch der Lüge. Anders als von ihm behauptet habe Möllring kein Angebot vorgelegt, sagte der Präsident des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Der Sprecher des Marburger Bundes, Athanasios Drougias, sagte der Nachrichtenagentur ddp: »Sollte die TdL die Möglichkeit zur Einigung nicht nutzen, wird ab Montag eine gewaltige Streikwelle auf die Arbeitgeber zukommen«. An einzelnen Kliniken wie in Rostock und Greifswald wurden die Mediziner bereits zu einem fünftägigen Streik aufgerufen.
Möllring hatte zuvor in einem Radiointerview gesagt, die Ärztegewerkschaft müsse sich bewegen, ihre Forderung nach 30 Prozent mehr Einkommen sei nicht bezahlbar. Die Arbeitgeber hätten ein »sehr ordentliches Angebot« vorgelegt, das bei Mehrarbeit Einkommenssteigerungen bis zu 20 Prozent vorsehe. Ärzte-Verhandlungsführer Lutz Hammerschlag hielt dem entgegen, zu keinem Zeitpunkt seien von seiten der Arbeitgeber Lohnsteigerungen in dieser Höhe vorgeschlagen worden. »Mit seinen unwahren Behauptungen belastet Herr Möllring unnötig die schwierigen Verhandlungen«, betonte er. Montgomery beharrt auf einem Entgegenkommen der Länder. Die Patienten stünden »nach wie vor zu 80 Prozent« hinter den Forderungen der Ärzte, so der Gewerkschaftschef.
Die Tarifverhandlungen waren am Dienstag abend in Köln abermals abgebrochen worden. Die Hoffnungen auf eine Einigung ruhen nun auf einem dritten Spitzengespräch zwischen Montgomery und Möllring, das am heutigen Donnerstag nachmittag im Sächsischen Finanzministerium in Dresden stattfindet. Montgomery gab als Ziel vor, direkt nach dem Spitzengespräch in Verhandlungen einzutreten und möglichst zu einer Lösung zu kommen. (ddp/jW)
Der Sprecher des Marburger Bundes, Athanasios Drougias, sagte der Nachrichtenagentur ddp: »Sollte die TdL die Möglichkeit zur Einigung nicht nutzen, wird ab Montag eine gewaltige Streikwelle auf die Arbeitgeber zukommen«. An einzelnen Kliniken wie in Rostock und Greifswald wurden die Mediziner bereits zu einem fünftägigen Streik aufgerufen.
Möllring hatte zuvor in einem Radiointerview gesagt, die Ärztegewerkschaft müsse sich bewegen, ihre Forderung nach 30 Prozent mehr Einkommen sei nicht bezahlbar. Die Arbeitgeber hätten ein »sehr ordentliches Angebot« vorgelegt, das bei Mehrarbeit Einkommenssteigerungen bis zu 20 Prozent vorsehe. Ärzte-Verhandlungsführer Lutz Hammerschlag hielt dem entgegen, zu keinem Zeitpunkt seien von seiten der Arbeitgeber Lohnsteigerungen in dieser Höhe vorgeschlagen worden. »Mit seinen unwahren Behauptungen belastet Herr Möllring unnötig die schwierigen Verhandlungen«, betonte er. Montgomery beharrt auf einem Entgegenkommen der Länder. Die Patienten stünden »nach wie vor zu 80 Prozent« hinter den Forderungen der Ärzte, so der Gewerkschaftschef.
Die Tarifverhandlungen waren am Dienstag abend in Köln abermals abgebrochen worden. Die Hoffnungen auf eine Einigung ruhen nun auf einem dritten Spitzengespräch zwischen Montgomery und Möllring, das am heutigen Donnerstag nachmittag im Sächsischen Finanzministerium in Dresden stattfindet. Montgomery gab als Ziel vor, direkt nach dem Spitzengespräch in Verhandlungen einzutreten und möglichst zu einer Lösung zu kommen. (ddp/jW)
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