Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 11.05.2006, Seite 2 / Ausland

Scharfe Kritik Putins an Washington

Moskau. In seiner Rede zur Lage der Nation hat der russische Präsident Wladimir Putin die USA am Mittwoch scharf angegriffen. Wenn es um seine eigenen Interessen gehe, schere sich Washington nicht um Demokratie und Menschenrechte, sagte Putin vor beiden Kammern des russischen Parlaments. »Wo bleibt das ganze Pathos von der Notwendigkeit zum Kampf für Demokratie und Menschenrechte, wenn es darum geht, seine eigenen Interessen zu sichern?« fragte Putin in seiner rund einstündigen Rede, die live vom Fernsehen übertragen wurde, mit Blick auf die USA.

Da die USA mit ihrem enormen Verteidigungshaushalt eine »Festung« errichteten, müsse sein Land ebenfalls für eine »solide« Verteidigung sorgen. Weiter betonte Putin, es sei zu früh, bereits von einem Ende des Wettrüstens zu sprechen. Der Wettlauf bei der Entwicklung neuer Waffen habe vielmehr international eine »neue technologische Ebene« erreicht. Eine Modernisierung der russischen Streitkräfte sei daher »extrem wichtig«. Gleichzeitig entwarf der Präsident eine Vision von einem hochtechnisierten Rußland. Er prangerte die Korruption an, die die wirtschaftliche Entwicklung behindere. (AFP/jW)