Aus: Ausgabe vom 30.05.2006, Seite 13 / Feuilleton
Palmen verteilt
Das 59. Filmfestival von Cannes ist am Sonntag abend mit der Preisverleihung zu Ende gegangen. Die Goldene Palme für den besten Film erhielt »The Wind that Shakes the Barley« von Ken Loach. Das neue Werk des britischen Linken hatte die Filmredakteurin der Zeit, Katja Nicodemus, im Verlauf des Festivals mehr geärgert als die Kakerlaken in ihrem Hotelzimmer. Allein das spricht für seine Qualität. Der Grand Prix der Jury ging an »Flandres« von Bruno Dumont (Frankreich). Der Preis für die beste Schauspielerin ging an sämtliche Darstellerinnen des neuen Pedro-Almodóvar-Films »Volver«, darunter Penélope Cruz und Carmen Maura. »Volver« hatte nach Ansicht der Jury außerdem das beste Drehbuch der Wettbewerbsfilme. Auch der Preis für den besten Schauspieler ging an sämtliche Darsteller eines Films, in diesem Fall »Indigènes« von Rachid Bouchareb (Algerien). Den Grand Prix der Internationalen Filmkritik erhielt »Amitiés maléfiques« von Emmanuel Bourdieu (Frankreich). Fast völlig leer ausgegangen ist die sehr talentierte, allerdings recht unpolitische Regisseurin Sofia Coppola: Mops, der Schoßhund von Hauptdarstellerin Kirsten Dunst in Coppolas »Marie-Antoinette«, erhielt die »Palm Dog« für den besten Film-Hund. Ein ausführlicher Bericht vom Festival folgt. (AFP/jW)
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