Aus: Ausgabe vom 01.06.2006, Seite 5 / Inland
Guantánamo: »Wie ein Tier gehalten«
Hamburg. Der Bremer Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz wird dort nach Angaben seines New Yorker Anwalts Baher Azmy »wie ein Tier« gehalten. Nach einem Besuch seines Mandanten im US-Internierungslager berichtet Azmy in der am heutigen Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit, der Bremer sitze »in einer winzigen Zelle, wo er außer dem Koran nichts zu lesen bekommt«. Kurnaz lebe in Guantánamo wie »Robinson Crusoe« und habe keinen Kontakt zu seiner Familie. Er werde bei Verhören an den Boden gekettet. In den vergangenen Jahren habe sich Kurnaz in einen tiefreligiösen Mann verwandelt. Terrorismus lehne er ab. Er habe erklärt: »Meine Eltern besuchen Einkaufszentren und Flughäfen in Deutschland. Warum sollte ich wollen, daß Terroristen sie umbringen?«
Die Bundesregierung betonte am Mittwoch in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion, sie stehe weiterhin im Dialog über die Freilassung des Häftlings, könne aber keine Angaben über Einzelheiten machen. Die Anwälte von Kurnaz hoffen, daß ihr Mandant noch vor dem Deutschlandbesuch von US-Präsident George W. Bush im Juli freigelassen wird.(ddp/jW)
Die Bundesregierung betonte am Mittwoch in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion, sie stehe weiterhin im Dialog über die Freilassung des Häftlings, könne aber keine Angaben über Einzelheiten machen. Die Anwälte von Kurnaz hoffen, daß ihr Mandant noch vor dem Deutschlandbesuch von US-Präsident George W. Bush im Juli freigelassen wird.(ddp/jW)
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