Aus: Ausgabe vom 28.06.2006, Seite 2 / Inland
Bei Opel standen die Bänder still
Protest in Bochum gegen die Stellenabbau-Pläne von General Motors.
Rund 2800 Opel-Beschäftigte haben am Dienstag im Werk Bochum mit einer Protestversammlung vorübergehend die Produktion blockiert. Die Aktion richte sich gegen die Pläne des Mutterkonzerns General Motors (GM), Werke in Europa zu schließen und Tausende Arbeitsplätze abzubauen, teilte die IG Metall mit. GM in Detroit berichtete unterdessen, der Stellenabbau komme schneller voran als vorgesehen.
Nach Angaben der IG Metall plant GM, das Werk in Azambuja in Portugal mit 1150 Beschäftigten zu schließen. Im englischen Werk Ellesmere Port soll eine ganze Schicht mit 1000 Arbeitsplätzen in der Produktion des Astra gestrichen werden. Für Eisenach und Zaragoza (Spanien) drohe die Verlagerung der Corsa-Produktion nach Osteuropa. In den Jahren 2007 bis 2010 soll es weitere Werksschließungen geben, die dann auch Antwerpen (Belgien) und Trollhättan (Schweden) ebenso wie Rüsselsheim und Bochum treffen könnten.
IG-Metall-Bezirksleiter Detlef Wetzel warf dem GM-Management gravierende Fehler vor. »Nach dem Fiasko in den USA darf die Marke Opel nicht zum nächsten Opfer erwiesener Unfähigkeit in Detroit werden«, sagte er in Bochum. Die europäischen Beschäftigten verlangten einen Strategiewechsel im Konzern. »Statt die Produktion über Osteuropa nach Asien zu verlagern, sind die bestehenden Standorte in ganz Europa erfolgreich weiterzuentwickeln. Wer verbrannte Erde hinterläßt, egal wo, der ist kein Partner für die Zukunft«, erklärte Wetzel.
Nach Angaben der Konzernleitung in Detroit haben inzwischen insgesamt rund 35000 Mitarbeiter einer Abfindung bzw. einer Vorruhestandsregelung zugestimmt. Damit seien die Erwartungen des Managements übertroffen worden, sagte GM-Chef Rick Wagoner am Montag abend.
Als Reaktion auf eine schwere Finanzkrise hatte GM im vergangenen Jahr angekündigt, in den USA 30000 Arbeitsplätze streichen und zwölf Werke schließen zu wollen. Dieses Ziel könnte nach Angaben des Unternehmens nun bis zum 1. Januar 2007 erreicht werden, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. Die den Mitarbeitern gesetzte Frist, das Angebot des »Sozialplans« anzunehmen, endete am Freitag.
jW-Bericht
Rund 2800 Opel-Beschäftigte haben am Dienstag im Werk Bochum mit einer Protestversammlung vorübergehend die Produktion blockiert. Die Aktion richte sich gegen die Pläne des Mutterkonzerns General Motors (GM), Werke in Europa zu schließen und Tausende Arbeitsplätze abzubauen, teilte die IG Metall mit. GM in Detroit berichtete unterdessen, der Stellenabbau komme schneller voran als vorgesehen.
Nach Angaben der IG Metall plant GM, das Werk in Azambuja in Portugal mit 1150 Beschäftigten zu schließen. Im englischen Werk Ellesmere Port soll eine ganze Schicht mit 1000 Arbeitsplätzen in der Produktion des Astra gestrichen werden. Für Eisenach und Zaragoza (Spanien) drohe die Verlagerung der Corsa-Produktion nach Osteuropa. In den Jahren 2007 bis 2010 soll es weitere Werksschließungen geben, die dann auch Antwerpen (Belgien) und Trollhättan (Schweden) ebenso wie Rüsselsheim und Bochum treffen könnten.
IG-Metall-Bezirksleiter Detlef Wetzel warf dem GM-Management gravierende Fehler vor. »Nach dem Fiasko in den USA darf die Marke Opel nicht zum nächsten Opfer erwiesener Unfähigkeit in Detroit werden«, sagte er in Bochum. Die europäischen Beschäftigten verlangten einen Strategiewechsel im Konzern. »Statt die Produktion über Osteuropa nach Asien zu verlagern, sind die bestehenden Standorte in ganz Europa erfolgreich weiterzuentwickeln. Wer verbrannte Erde hinterläßt, egal wo, der ist kein Partner für die Zukunft«, erklärte Wetzel.
Nach Angaben der Konzernleitung in Detroit haben inzwischen insgesamt rund 35000 Mitarbeiter einer Abfindung bzw. einer Vorruhestandsregelung zugestimmt. Damit seien die Erwartungen des Managements übertroffen worden, sagte GM-Chef Rick Wagoner am Montag abend.
Als Reaktion auf eine schwere Finanzkrise hatte GM im vergangenen Jahr angekündigt, in den USA 30000 Arbeitsplätze streichen und zwölf Werke schließen zu wollen. Dieses Ziel könnte nach Angaben des Unternehmens nun bis zum 1. Januar 2007 erreicht werden, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. Die den Mitarbeitern gesetzte Frist, das Angebot des »Sozialplans« anzunehmen, endete am Freitag.
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