Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 29.06.2006, Seite 12 / Feuilleton

Kreuz und quer: F-Nachrichten

DDR-Tarzan

Adolf Endler (75) findet es in der aktuellen Zeit abwegig, die DDR als »zweite deutsche Diktatur« zu bezeichnen. »Die DDR hatte kein Auschwitz. Punktum. Die DDR war abhängig von der Sowjet­union, Großdeutschland war nicht abhängig von irgendwem. Hitler wurde von 95 Prozent der Deutschen akzeptiert, so daß die keine IMs brauchten, weil es Tausende von Denunzianten gab. Die DDR hingegen hatte 70 Prozent der Bevölkerung gegen sich, deshalb brauchte man IMs. Da sind riesige Unterschiede.« Die DDR sei ein »ganz mieser Polizeistaat« gewesen, im Vergleich mit der Nazizeit aber harmlos.

Endler kam 1955 aus Düsseldorf in die DDR, nachdem er für die Weltfestspiele der Jugend geworben hatte und vom Verfassungsschutz wegen »Staatsgefährdung« angeklagt worden war. Er studierte am Institut für Literatur in Leipzig, brachte einige Lyrikbände heraus, veröffentlichte 1966 mit Karl Mickel die Anthologie »In diesem besseren Land heraus«. Nach seinem Ausschluß aus dem Schriftstellerverband 1979 verlegte er sich auf »schwarzhumorige, zerbeulte Prosa«. 1999 brachte der Suhrkamp Verlag eine Gesamtausgabe seiner Gedichte aus den Jahren 1963-98 heraus.

(ots/jW)

Leitmedium

Rupert Murdoch steigt bei dem katholischen Fernsehsender TV Puls in Polen ein. Murdochs New Corporation habe einen Anteil von 25 Prozent an dem Sender erworben, teilte der Franziskanerorden, dem die restlichen 75 Prozent gehören, am Mittwoch in Warschau mit.


(AFP/jW)

Teurer Sohn

Norbert Bisky (36), für dessen Bilder fünfstellige Summen bezahlt werden, entschuldigt sich mit seiner neuen Ausstellung »Es tut mir so leid« bei allen, die sich von ihm »auf den Schlips getreten fühlen«. Das erklärte er der B.Z. aus dem Springer Verlag. Ob sein Vater Lothar dazugehört, erklärte er nicht, räumte aber ein: »Meine Eltern können sich meine Bilder nicht leisten.» Die Ausstellung ist bis 5. August in der Berliner Galerie Schultz zu sehen.

(ddp/jW)

Offenes Ende

Der Streit um den Namen der Popformation Karat soll am 19. Dezember vor Gericht entschieden werden. »Wir warten seit einem halben Jahr auf den Termin«, sagte Gitarrist Bernd Römer (54) der Bild-Zeitung (Mittwochausgabe), »freuen uns jetzt erst einmal, daß es ihn gibt«. Karat hatte sich Ende 2005 auf Betreiben der Witwe des Sängers Herbert Dreilich in »K...!« umbe­nennen müssen.

(ddp/jW)

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