Aus: Ausgabe vom 29.06.2006, Seite 13 / Feuilleton
Google gigantisch
Erstmals greifen Verlage in Deutschland das Internetprojekt Google Books an: Am Mittwoch wurde am Landgericht Hamburg ein Antrag auf einstweilige Verfügung der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG) verhandelt. Der Darmstädter Fachbuchverlag möchte verhindern, daß für Googles Online-Buchsuche Werke aus Deutschland eingescannt werden. Die weltweit erfolgreichste Internet-Suchmaschine hat angekündigt, rund 15 Millionen Bände aus amerikanischen und britischen Bibliotheken digitalisieren zu wollen.
Dabei geht es den Verlagen nicht darum, das Projekt an sich zu verhindern, wie es beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels heißt, der die WBG unterstützt. »Google Books ist eigentlich toll«, sagt Börsenverein-Justitiar Christian Strang. Nicht toll sei lediglich das Bibliotheksprojekt, weil Google auch urheberrechtlich geschützte Bücher einscanne und dabei die Verlage nicht um Zustimmung frage. Beim Bibliotheksprogramm mißfällt dem Börsenverein aber die sogenannte opt-out-Praxis: Wer nicht teilnehmen will, muß sich bei Google melden und seine Titel herausnehmen lassen.
Google argumentiert, daß diese Praxis die einzig mögliche sei: Sonst wäre das Projekt viel zu zeitaufwendig, sagt Jens Redmer, der für Google Books in Europa verantwortlich ist. Redmer betont auch, daß Google das Projekt sehr sorgfältig geprüft habe. Wegen des anderen Urheberrechts würden geschützte Bände nur in US-Bibliotheken gescannt. Für Internetnutzer außerhalb der USA werden Suchergebnisse möglicherweise anders dargestellt. »Wo gescannt wird, ist egal«, betont dagegen Strang. »Uns geht es um die Herrschaft über Inhalte.« Einen ähnlichen Rechtsstreit gibt es bereits in den USA, wo der Schriftstellerverband Author’s Guild und die Verlegervereinigung Association of American Publishers gegen Google geklagt haben.
(AP/jW)
Dabei geht es den Verlagen nicht darum, das Projekt an sich zu verhindern, wie es beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels heißt, der die WBG unterstützt. »Google Books ist eigentlich toll«, sagt Börsenverein-Justitiar Christian Strang. Nicht toll sei lediglich das Bibliotheksprojekt, weil Google auch urheberrechtlich geschützte Bücher einscanne und dabei die Verlage nicht um Zustimmung frage. Beim Bibliotheksprogramm mißfällt dem Börsenverein aber die sogenannte opt-out-Praxis: Wer nicht teilnehmen will, muß sich bei Google melden und seine Titel herausnehmen lassen.
Google argumentiert, daß diese Praxis die einzig mögliche sei: Sonst wäre das Projekt viel zu zeitaufwendig, sagt Jens Redmer, der für Google Books in Europa verantwortlich ist. Redmer betont auch, daß Google das Projekt sehr sorgfältig geprüft habe. Wegen des anderen Urheberrechts würden geschützte Bände nur in US-Bibliotheken gescannt. Für Internetnutzer außerhalb der USA werden Suchergebnisse möglicherweise anders dargestellt. »Wo gescannt wird, ist egal«, betont dagegen Strang. »Uns geht es um die Herrschaft über Inhalte.« Einen ähnlichen Rechtsstreit gibt es bereits in den USA, wo der Schriftstellerverband Author’s Guild und die Verlegervereinigung Association of American Publishers gegen Google geklagt haben.
(AP/jW)
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