Aus: Ausgabe vom 04.07.2006, Seite 9 / Ausland
US-Milliardär will Autoriesen schmieden
Renault und Nissan wollen sich offenbar mit dem US-Konkurrenten General Motors (GM) zum größten Autobauer der Welt zusammenschließen. Renault und sein japanischer Partner könnten gemeinsam zu 20 Prozent bei GM einsteigen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News am Sonntag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Bereits am Freitag abend hatte die GM-Spitze demnach über die Allianz beraten, die der Milliardär und GM-Großaktionär Kirk Kerkorian angestoßen hatte. Renault, Nissan und GM würden zusammen mehr als 15 Millionen Fahrzeuge pro Jahr produzieren.
Eine Renault-Sprecherin wollte Spekulationen über die Höhe einer möglichen Beteiligung nicht kommentieren. Es gehe aber nicht um eine Fusion. Renault hält zur Zeit 44,4 Prozent der Nissan-Anteile. Nach eigenen Angaben rangierten die beiden Autobauer gemessen am Weltmarktanteil im vergangenen Jahr an vierter Stelle hinter GM, Toyota und Ford.
Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn ließ mitteilen, wenn der richtige Partner komme und die Umstände stimmten, könne die Allianz erweitert werden. Es sei notwendig, daß der GM-Vorstand das Projekt »voll unterstützt«
General Motors befindet sich seit Jahren in der Krise. Das Unternehmen mußte im vergangenen Jahr einen Verlust von 10,6 Milliarden Dollar verzeichnen und reagierte unter anderem mit der Streichung von Zehntausenden Arbeitsplätzen. Beim zu GM gehörenden Autozulieferer Delphi unterschrieben 12000 Beschäftigte eine Abfindungsvereinbarung, beim Mutterkonzern waren es sogar 35000. In den USA zählt der Autoriese 113000 Mitarbeiter. Die Beschäftigten hatten bis Freitag um Mitternacht Zeit, einem freiwilligen Ausscheiden zuzustimme Es wird erwartet, daß ein engerer Zusammenschluß mit Renault und Nissan auch in Europa zu weiterem Stellenabbau besonders bei der GM-Tochter Opel führen könnte. Renault und Nissan wiederum würden in den USA neue Produktionskapazitäten erschließen, was ebenfalls Stellenstreichungen nach sich ziehen dürfte.
Kerkorian ist auch in deutschen Autobauerkreisen bestens bekannt. Der frühere Chrysler-Großaktionär hatte wegen angeblicher Täuschung bei der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler vergeblich 1,2 Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert. Der 89jährige Sohn armenischer Einwanderer hatte viel Geld mit Kasinos und Hotels gemacht und gilt als einer der Väter des Glücksspiel-Mekkas Las Vegas.
(AP/AFP/jW)
Eine Renault-Sprecherin wollte Spekulationen über die Höhe einer möglichen Beteiligung nicht kommentieren. Es gehe aber nicht um eine Fusion. Renault hält zur Zeit 44,4 Prozent der Nissan-Anteile. Nach eigenen Angaben rangierten die beiden Autobauer gemessen am Weltmarktanteil im vergangenen Jahr an vierter Stelle hinter GM, Toyota und Ford.
Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn ließ mitteilen, wenn der richtige Partner komme und die Umstände stimmten, könne die Allianz erweitert werden. Es sei notwendig, daß der GM-Vorstand das Projekt »voll unterstützt«
General Motors befindet sich seit Jahren in der Krise. Das Unternehmen mußte im vergangenen Jahr einen Verlust von 10,6 Milliarden Dollar verzeichnen und reagierte unter anderem mit der Streichung von Zehntausenden Arbeitsplätzen. Beim zu GM gehörenden Autozulieferer Delphi unterschrieben 12000 Beschäftigte eine Abfindungsvereinbarung, beim Mutterkonzern waren es sogar 35000. In den USA zählt der Autoriese 113000 Mitarbeiter. Die Beschäftigten hatten bis Freitag um Mitternacht Zeit, einem freiwilligen Ausscheiden zuzustimme Es wird erwartet, daß ein engerer Zusammenschluß mit Renault und Nissan auch in Europa zu weiterem Stellenabbau besonders bei der GM-Tochter Opel führen könnte. Renault und Nissan wiederum würden in den USA neue Produktionskapazitäten erschließen, was ebenfalls Stellenstreichungen nach sich ziehen dürfte.
Kerkorian ist auch in deutschen Autobauerkreisen bestens bekannt. Der frühere Chrysler-Großaktionär hatte wegen angeblicher Täuschung bei der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler vergeblich 1,2 Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert. Der 89jährige Sohn armenischer Einwanderer hatte viel Geld mit Kasinos und Hotels gemacht und gilt als einer der Väter des Glücksspiel-Mekkas Las Vegas.
(AP/AFP/jW)
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