Aus: Ausgabe vom 08.07.2006, Seite 9 / Inland
Opel-Jobs gefährdet
Der Opel-Gesamtbetriebsratschef und Konzernbetriebsratsvorsitzende von General Motors (GM) in Europa, Klaus Franz, warnt angesichts der Debatte um eine Allianz von GM mit dem Renault-Nissan-Konzern vor einer Übernahme des US-amerikanischen Autokonzerns durch die Konkurrenten. »In dieser globalisierten Welt ist alles möglich, sogar eine feindliche Übernahme«, sagte Franz der Mainzer Allgemeinen Zeitung (Freitagausgabe). Er sehe bei einer Allianz nicht nur für die Produktionsstandorte existentielle Gefahren, sondern auch für die Fahrzeugentwicklung, die für die europäischen GM-Modelle im hessischen Rüsselsheim ihr Zentrum hat.
Die Konzerne seien knallharte Konkurrenten und hätten beide auch in der Entwicklung große Kapazitäten in Europa konzentriert, betonte Franz. Bei Renault habe der französische Staat als nach wie vor größter Anteilseigner sehr viel mitzureden. »Renault hat eines seiner modernsten Werke in Belgien geschlossen und dafür weniger profitable französische Standorte unangetastet gelassen«, sagte er.
Für die Fertigung der neuen Opel-Kompaktklasse ab 2010 sieht der Betriebsratschef bereits jetzt Überkapazitäten von mehreren hunderttausend Einheiten. »Fünf Werke bewerben sich um die Produktion des neuen Astra«, sagte er. Diese Werke hätten Kapazitäten in Höhe von 1,1 Millionen Einheiten pro Jahr. Wenn auf dem Markt 700000 Fahrzeuge absetzbar wären, wäre das bereits ein Erfolg. »Also sind das mindestens 400000 Einheiten, sprich zwei Werke, zu viel«, sagte der Betriebsratschef. Doch eine erweiterte Kooperation mit dem Konkurrenten Renault-Nissan oder gar eine Übernahme würde die Situation noch verschärfen.
Bei GM gab es am Freitag erste Beratungen der Konzernspitze über eine mögliche Allianz. Die Verwaltungsräte von Renault und Nissan hatten am Montag grünes Licht für entsprechende Sondierungsgespräche gegeben. Nach Angaben des Wall Street Journal sieht GM-Chef Richard Wagoner ein solches Dreierbündnis allerdings skeptisch. Er will demnach der Konzernleitung Argumente gegen ein Bündnis darlegen. Renault, Nissan und GM produzieren zusammen mehr als 15 Millionen Fahrzeuge pro Jahr und stünden im Falle eines Zusammengehens weltweit einsam an der Spitze.
(AP/AFP/jW)
Die Konzerne seien knallharte Konkurrenten und hätten beide auch in der Entwicklung große Kapazitäten in Europa konzentriert, betonte Franz. Bei Renault habe der französische Staat als nach wie vor größter Anteilseigner sehr viel mitzureden. »Renault hat eines seiner modernsten Werke in Belgien geschlossen und dafür weniger profitable französische Standorte unangetastet gelassen«, sagte er.
Für die Fertigung der neuen Opel-Kompaktklasse ab 2010 sieht der Betriebsratschef bereits jetzt Überkapazitäten von mehreren hunderttausend Einheiten. »Fünf Werke bewerben sich um die Produktion des neuen Astra«, sagte er. Diese Werke hätten Kapazitäten in Höhe von 1,1 Millionen Einheiten pro Jahr. Wenn auf dem Markt 700000 Fahrzeuge absetzbar wären, wäre das bereits ein Erfolg. »Also sind das mindestens 400000 Einheiten, sprich zwei Werke, zu viel«, sagte der Betriebsratschef. Doch eine erweiterte Kooperation mit dem Konkurrenten Renault-Nissan oder gar eine Übernahme würde die Situation noch verschärfen.
Bei GM gab es am Freitag erste Beratungen der Konzernspitze über eine mögliche Allianz. Die Verwaltungsräte von Renault und Nissan hatten am Montag grünes Licht für entsprechende Sondierungsgespräche gegeben. Nach Angaben des Wall Street Journal sieht GM-Chef Richard Wagoner ein solches Dreierbündnis allerdings skeptisch. Er will demnach der Konzernleitung Argumente gegen ein Bündnis darlegen. Renault, Nissan und GM produzieren zusammen mehr als 15 Millionen Fahrzeuge pro Jahr und stünden im Falle eines Zusammengehens weltweit einsam an der Spitze.
(AP/AFP/jW)
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