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Aus: Ausgabe vom 22.07.2006, Seite 3 / Ausland

Pressestimmmen zum Krieg in Nahost

Die in Palästina erscheinende Tageszeitung Al-Quds schreibt am Freitag:

Jeder Fernsehzuschauer in unserem globalen Medienzeitalter, der die täglichen Schreckensbilder aus dem Kriegsgeschehen im Nahen Osten sieht, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß diese Bilder aus dem Mittelalter stammen könnten. (...) und trotz dieser frappierenden Ähnlichkeit wird hier der Stärkere nicht gewinnen, denn die Wurzel des aktuellen Geschehens im Libanon ist und bleibt der israelisch-palästinensische Konflikt. Hinzu kommt, daß das Paradoxe an diesem Konflikt ist, daß die Lösung bereits existiert. Sie ist in verschiedenen UNO-Resolutionen enthalten. Nur Zyniker und verblendete Ideologen halten den Nahost-Konflikt für unlösbar. (...) Fast alles wurde schon versucht - bis auf ein massives Engagement der internationalen Staatengemeinschaft.



Die englische Online-Ausgabe der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth meint am Freitag:

Das einzige, worauf sich alle Beteiligten einigen können, ist, daß Syrien und der Iran die Ursache für den derzeitigen Krieg sind (...). Aber was wären Israels Optionen, wenn nicht gegen die Hisbollah zu kämpfen? Syrien direkt den Krieg zu erklären? Vielleicht. (…) Syriens altmodische, verrostete sowjetische Luftwaffe und Kampfflugzeuge können der israelischen Luftwaffe nichts entgegenhalten. Den Krieg würde Israel aller Wahrscheinlichkeit nach innerhalb weniger Stunden gewinnen. (...) Aber die Luftangriffe können Bodentruppen nicht ersetzen. Das ist eine Lektion, die die Amerikaner in den letzten drei Jahren im Irak gelernt haben. (...) Und ein Bodenkrieg wird viele Verluste mit sich bringen. Also, wenn nicht Syrien, was ist mit dem Iran? Teheran hat, was die Hisbollah angeht, die Fäden in der Hand, und die iranische Beteiligung an Angriffen auf jüdische Ziele weltweit ist eine große Gefahr für die jüdische Gemeinschaft. Aber praktisch gesehen macht ein Krieg gegen Iran noch weniger Sinn als gegen Syrien. Zum einen ist da die Entfernung (…). Zweitens ist die iranische Armee modern und sehr gut ausgerüstet. Bleibt also die nukleare Möglichkeit – etwas, das sogar die schärfsten Hardliner nicht in Betracht ziehen.

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