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Aus: Ausgabe vom 10.08.2006, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Selbstverstümmeler

Zirka jeder hundertste, der sich tätowieren oder piercen läßt, wird süchtig danach. Dieser Auffassung ist Professor Erich Kasten vom Institut für medizinische Psychologie der Uni Magdeburg. In einem Interview mit dem Spiegel erklärte er, daß Zungen- und Penisspaltungen immer beliebter würden. Einige Betroffene würden sich ganze Gliedmaßen abschneiden, die sie als fremd oder überflüssig empfänden. Meist handle es sich um psychisch gestörte Menschen, bei denen Körperveränderungen schnell pathologisch werden könnten. Die Bewältigung der Schmerzen führe zur Ausschüttung von Endorphinen, die Euphorie auslösten und süchtig machten.

(ots/jW)

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