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Aus: Ausgabe vom 19.08.2006, Seite 7 / Ausland

Wieder in der Offensive

Washington und London bringen Dafur-Resolution im UN-Sicherheitsrat ein

Großbritannien und die USA, die bösesten Buben unter den 15 Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates, bleiben unermüdlich an Darfur dran. Nachdem vor allem Washington einen guten Monat lang alle Hände voll zu tun gehabt hatte, um auf UN-Ebene Israel im Libanon den Rücken diplomatisch freizuhalten, gehen das Imperium und sein Anhänger in den Alten Welt nun wieder in die Offensive. »Darfur« lautet ihr beliebtes Thema, das sie seit Jahren pflegen, um so stärkeren Einfluß im ölreichen »Schurkenstaat« (Bush) Sudan durchzusetzen. Am Donnerstag abend legten Washington und London in New York einen neuen Resolutionsentwurf diesbezüglich vor.

17000 »Blauhelmsoldaten« sollen demnach baldigst in die westsudanesischen Krisenprovinz entsandt werden, um die derzeit dort tätige 7000köpfige Truppe der Afrikanischen Union (AU) zu »ersetzen«. Offizieller Grund: Diese sei »schlecht ausgerüstet und unterfinanziert« - zwei Argumente, die sich mit westlichen Geldern schnell entkräften ließen. Da tut sich indes wenig, weil sich wenig tun soll. Schließlich möchten die USA und Sudans ehemalige Kolonialmacht Großbritannien selbst militärisch vor Ort präsent sein, was derzeit nur über den UN-Weg durchsetzbar ist.

Diesem Ansinnen in die Hände spielen aktuell die wachsenden Aktivitäten von mehreren, westfreundlichen Rebellenorganisationen in Darfur. Diese verweigern weiterhin eine Unterzeichnung des von Khartum gebilligten Friedensabkommens vom 5. Mai, destabilisieren die sowieso angespannte Lage in der Westprovinz weiter und befördern so die englisch-amerikanische Forderung nach Intervention. Es werde derzeit »gewalttätiger« in Darfur, die Versorgung der Zivilbevölkerung «schlechter», klagte der US-Vizebotschafter Jackie Sanders als Vertreter der Weltvorhut des Humanismus und der Demokratie. »Wir müssen also wirklich vorankommen.«Raoul Wilsterer

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