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Aus: Ausgabe vom 30.08.2006, Seite 13 / Feuilleton

Der Poppapst wird erwartet

Kommt der Papst, dreht die Kulturindustrie, und was sich dafür hält, durch. Zur Vor- und Nachbereitung des in zwei Wochen anstehenden Benedikt-Besuchs offeriert die Firma Vollmer das päpstliche Geburtshaus in Marktl am Inn im Maßstab 1:87 (Geschäftsführer Wolfgang Keck: »Das Produkt geht vor allem dort, wo die Bevölkerung katholisch ist«), der Figurenhersteller Preiser bietet eine Miniaturausgabe von Benedikt XVI. in zwei mal sechs Zentimetern an, während die Firma Hermann einen 43 Zentimeter großen Papstbär mit Goldfell (Geschäftsführer Martin Hermann: »Wir wollen die Würde, die Größe des Amtes mit unseren Teddys einfangen«) feilbietet – in limitierter Auflage. Die katholische Kirche selbst beschreitet »innovative Wege, auch um den vielen jungen Menschen neue und zeitgemäße Möglichkeiten zu bieten, ihre Freude und ihre Gefühle begeistert auszudrücken« und schmeißt die Single »Habemus Papam« als tiefergelegte Schlagerschnulze auf den Markt, auf Englisch (nicht Latein) eingesungen.

(AP/jW)

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