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Aus: Ausgabe vom 30.08.2006, Seite 15 / Antifaschismus

Mehr rechte Gewalt registriert

Neubrandenburg/Magdeburg. Ein Anstieg rassistisch und neofaschistisch motivierter Gewalttaten wurde in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt registriert. Der Opferberatungsverein LOBBI berichtete am Montag, im ersten Halbjahr 2006 seien 49 rechte Übergriffe in Mecklenburg-Vorpommern bekanntgeworden. Dies seien mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Auf der Internetseite des Vereins www.lobbi-mv.de ist eine Chronologie der Angriffe veröffentlicht. Es wurden allein 33 Fälle von Körperverletzungen mit über 50 Betroffenen registriert. LOBBI-Sprecher Kay Bolick geht davon aus, daß viele Opfer nach wie vor aus Angst vor Rache auf eine Anzeige verzichten, weshalb weiterhin mit einer Dunkelziffer gerechnet werden müsse.

Wie LOBBI ebenfalls mitteilte, läuft am 31. Dezember die Bundesförderung für den Verein aus. Eine Anschlußfinanzierung durch das Land oder den Bund sei bislang nicht sicher. Ende vergangener Woche hatte der Magdeburger Verein »Mobile Beratung für Opfer rechtsextremer Gewalt« gemeldet, auch in Sachsen-Anhalt sei im ersten Halbjahr erneut ein Anstieg rechter Gewalttaten verzeichnet worden. Insgesamt 96 neonazistisch oder rassistisch motivierte Angriffe habe man registriert, 19 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von den Angriffen waren mindestens 129 Menschen betroffen.


(jW)

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