Aus: Ausgabe vom 07.10.2006, Seite 15 / Geschichte
Anno ... 41. Woche
1806, 14. Oktober: Im vierten der sogenannten Koalitionskriege, die europäische Mächte nach 1789 gegen Frankreich führten, fügt das französische Heer in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt den preußischen Truppen eine schwere Niederlage zu. Sie führt zur Besetzung des größten Teils Preußens. Zwei Wochen später zieht Napoleon Bonaparte (1769–1821), seit Ende 1804 Kaiser der Franzosen, in Berlin ein und besiegelt damit – auf dem Höhepunkt seiner Macht – den Zusammenbruch des absolutistischen preußischen Staates.
1916, 9. Oktober: Gut zwei Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges verbietet die deutsche Reichsregierung den von der SPD herausgegebenen Vorwärts. Die Zeitung hatte unter der Überschrift »Aus der Hexenküche der Kanzlerfronde« der Rüstungsindustrie vorgeworfen, aus Profitsucht den Frieden zu hintertreiben. Eine Woche später feuert der SPD-Vorstand unter Friedrich Ebert die von Linken und Pazifisten dominierte Redaktion und setzt eine neue Schriftleitung unter Friedrich Stampfer ein, die fortan die traditionsreiche Zeitung wieder auf eine sozialchauvinistische Linie festlegt.
1931, 11./12. Oktober: In Bad Harzburg schließen sich rechte Organisationen wie der Stahlhelm, die Deutsch-Nationale Volkspartei, die Vereinigung Vaterländischer Verbände, Vertreter der Reichswehrführung wie General Hans von Seeckt, des Junkertums und des Großkapitals – darunter Rudolf Blohm, Alfred Hugenberg und Hjalmar Schacht – und die NSDAP zur »Harzburger Front« zusammen. Sie fordern die Übergabe der Regierungsgewalt an die Nazipartei oder wenigstens eine Regierungsbeteiligung der Nazis.
1941, 10. Oktober: Während die Naziwehrmacht ihre Anfang des Monats begonnene Offensive auf Moskau fortsetzt, beschließen zum Abschluß von dreitägigen Beratungen mit Vertretern der KPD-Emigration in der UdSSR kriegsgefangene Wehrmachtssoldaten aus dem Kriegsgefangenenlager Nr. 58 einen »Appell an das deutsche Volk«. Er beginnt mit den seinerzeit noch prophetisch anmutenden Worten: »Hitlers Niederlage ist unvermeidlich! Hitlers Sturz ist des Volkes Rettung!« Der Aufruf leitet jene Antifa-Bewegung in den Gefangenenlagern ein, die im Juli 1943 zur Gründung des Nationalkomitees »Freies Deutschland« führt.
1981, 10. Oktober: Der Bonner Hofgarten erlebt die bis dahin größte Friedensdemonstration in der Geschichte der Bundesrepublik. Rund 500000 Menschen protestieren insbesondere gegen die von der SPD-FDP-Regierungskoalition befürworteten NATO-Pläne zur Stationierung weitreichender atomarer Mittelstreckenwaffen auch in der BRD.
1916, 9. Oktober: Gut zwei Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges verbietet die deutsche Reichsregierung den von der SPD herausgegebenen Vorwärts. Die Zeitung hatte unter der Überschrift »Aus der Hexenküche der Kanzlerfronde« der Rüstungsindustrie vorgeworfen, aus Profitsucht den Frieden zu hintertreiben. Eine Woche später feuert der SPD-Vorstand unter Friedrich Ebert die von Linken und Pazifisten dominierte Redaktion und setzt eine neue Schriftleitung unter Friedrich Stampfer ein, die fortan die traditionsreiche Zeitung wieder auf eine sozialchauvinistische Linie festlegt.
1931, 11./12. Oktober: In Bad Harzburg schließen sich rechte Organisationen wie der Stahlhelm, die Deutsch-Nationale Volkspartei, die Vereinigung Vaterländischer Verbände, Vertreter der Reichswehrführung wie General Hans von Seeckt, des Junkertums und des Großkapitals – darunter Rudolf Blohm, Alfred Hugenberg und Hjalmar Schacht – und die NSDAP zur »Harzburger Front« zusammen. Sie fordern die Übergabe der Regierungsgewalt an die Nazipartei oder wenigstens eine Regierungsbeteiligung der Nazis.
1941, 10. Oktober: Während die Naziwehrmacht ihre Anfang des Monats begonnene Offensive auf Moskau fortsetzt, beschließen zum Abschluß von dreitägigen Beratungen mit Vertretern der KPD-Emigration in der UdSSR kriegsgefangene Wehrmachtssoldaten aus dem Kriegsgefangenenlager Nr. 58 einen »Appell an das deutsche Volk«. Er beginnt mit den seinerzeit noch prophetisch anmutenden Worten: »Hitlers Niederlage ist unvermeidlich! Hitlers Sturz ist des Volkes Rettung!« Der Aufruf leitet jene Antifa-Bewegung in den Gefangenenlagern ein, die im Juli 1943 zur Gründung des Nationalkomitees »Freies Deutschland« führt.
1981, 10. Oktober: Der Bonner Hofgarten erlebt die bis dahin größte Friedensdemonstration in der Geschichte der Bundesrepublik. Rund 500000 Menschen protestieren insbesondere gegen die von der SPD-FDP-Regierungskoalition befürworteten NATO-Pläne zur Stationierung weitreichender atomarer Mittelstreckenwaffen auch in der BRD.
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Umkämpftes Gedächtnis
vom 07.10.2006