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Aus: Ausgabe vom 13.10.2006, Seite 3 / Schwerpunkt

Genug Munition

US-Truppen sollen im Irak bleiben
Die Heeresstreitkräfte der USA bereiten sich darauf vor, die gegenwärtige Truppenstärke im Irak bis 2010 beizubehalten. Der Stabschef des Heeres, General Peter Schoomaker, mahnte aber am Mittwoch, in diese Planung solle nicht zu viel hinein interpretiert werden. Es sei einfacher, Truppen abzuziehen, als in letzter Minute Einheiten zur Entsendung vorzubereiten. »Das ist keine Vorhersage, daß sich die Dinge besser oder schlechter entwickeln«, sagte Schoomaker. »Es geht nur darum, daß ich genug Munition im Magazin haben will, damit ich schießen kann, so lange sie wollen, daß ich schieße.«

US-Präsident George W. Bush zeigt sich laut AP offen für neue Taktiken, um der anhaltenden Gewalt im Irak Herr zu werden. »Wenn die gegenwärtigen Pläne nicht funktionieren, müssen wir sie ändern«, sagte Bush zu abweichenden Einschätzungen republikanischer Politiker über die Lage im Irak. Einen vorzeitigen Truppenabzug schloß der Oberbefehlshaber aller US-Soldaten jedoch aus.

In Bagdad überfielen am Donnerstag Bewaffnete die Räume eines sunnitischen Fernsehsenders und ermordeten mindestens acht Menschen. Bei den Opfern handelt es sich laut AP um vier Wachleute und vier Techniker. AFP berichtete, auch der Direktor und ein weiterer hoher Verantwortlicher seien getötet worden. Ein weiterer Angestellter wurde verletzt. Die Täter seien in sechs Autos vorgefahren, so AP, schnell in das Gebäude eingedrungen und hätten geschossen. Anschließend seien sie geflüchtet. Der Satellitensender Schaabija im Südosten der irakischen Hauptstadt nahm seinen Betrieb erst in diesem Jahr auf.


In der Nähe einer schiitischen Moschee im Nordosten Bagdads detonierte am Donnerstag morgen eine Bombe, gefolgt von einer weiteren zwei Minuten später. Nach Polizeiangaben wurden vier Menschen verletzt, die sich am Ort der ersten Detonation versammelt hatten. In Diwanija 130 Kilometer südlich der Hauptstadt drangen Bewaffnete in eine Polizeistation ein, töteten einen Polizisten und befreiten zehn Gefangene. Die Tat ereignete sich nach Polizeiangaben am Mittwoch abend.

(AP/jW)

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