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Aus: Ausgabe vom 16.10.2006, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Menschenrecht auf Energie

»Der Zugang zu nachhaltiger Energie ist ein Menschenrecht und verschafft Freiheit und Auswahlmöglichkeiten«, sagte Mersie Ejigu, Vorsitzender der NGO »Partnership for African Environmental Sustainablity« mit Sitz in Uganda. »Energie ist entwicklungsfördernd und wirkt sich positiv auf die menschliche Mobilität, Ernährung, Bildung und Gesundheit aus.« Deshalb sei die soziale Benachteiligung gerade in Staaten mit einer vergleichsweise geringen Strom- und Energieversorgung größer. Das gilt in besonderem Maße für Afrika. Ejigu wies darauf hin, daß nur drei Prozent des weltweiten Energieverbrauchs auf dem schwarzen Kontinent stattfinden. Angesichts steigender Erdölpreise und knapper werdender fossiler Brennstoffe werde sich an dieser Unterversorgung wenig ändern.

Nicht zuletzt aus diesem Grund knüpft die Region große Hoffnungen an die Bioenergie. Dies auch besonders, weil die Produktion fossiler Brennstoffe mit erheblichen negativen Auswirkungen verbunden ist. »Die Umwelt ist der Verlierer der Erdölproduktion«, sagte Ejigu, der seinem Land Äthiopien neun Jahre lang als Minister für Planung und nationale Entwicklung diente. Die Erdölindustrie mache selbst vor Schutzgebieten keinen Halt. Die hohen Weltmarktpreise für diesen Energieträger wiederum führten dazu, daß die Armen in Afrika verstärkt auf Holzkohle zurückgriffen und die Gefahr für die Waldbestände weiter zunehme.

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