Bolivien: Gebeine von Che Guevara gefunden
Kubanische Experten haben in Bolivien eigenen Angaben zufolge am vergangenen Wochenende die Gebeine des legendären Revolutionärs Che Guevara entdeckt. Sie befänden sich unter den Überresten von sieben Menschen, die das Team in der Nähe der Stadt Vallegrande in einem Massengrab gefunden habe. Das Grab war bereits eine Woche zuvor entdeckt worden. Es stehe nahezu fest, daß die Gebeine von Che Guevara stammten. Sie wiesen zum Teil eine Pigmentierung auf, die typisch für eine Behandlung mit Formalin ist. Che war nach seiner Exekution in Formalin getaucht worden, um als Abschreckung den Leichnam der Bevölkerung präsentieren und sie vom bösen Ende eines Kommunisten überzeugen zu können.
»Rein wissenschaftlich steht fest, daß Che in dieser Grube liegt«, sagte Ausgrabungsleiter Jorge Gonzalez. »Ich arbeite seit 600 Tagen in dieser Gegend als Wissenschaftler. Und in meiner Eigenschaft als Revolutionär ist es die wichtigste Aufgabe meines Lebens.« Ob bei den betreffenden Gebeinen die Hände fehlen, die Che damals abgehackt worden waren, ist bislang noch unklar.
Ernesto Che Guevaras sterbliche Überreste sollen zum 30. Jahrestag seiner Ermordung im Oktober in Kuba sein. Guevara kämpfte an der Seite von Fidel Castro in der kubanischen Revolution. Er hatte unter Castro mehrere Ministerämter inne, bevor er versuchte, in Bolivien ebenfalls eine Guerillabewegung aufzubauen. Am 8. Oktober 1967 geriet Che in einen Hinterhalt des bolivianischen Militärs. Am folgenden Tag wurde er standrechtlich erschossen.
jW/AFP
Dieser Artikel gehört zu folgenden Dossiers:
Mehr aus: Ausland
-
Geplänkel am Krater-Rand
vom 04.07.1997 -
Koreanische Feinde suchen neue Freundbilder
vom 04.07.1997 -
Britische Regierung im Honeymoon
vom 04.07.1997