Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 17.11.2006, Seite 12 / Feuilleton

Quatsch keine Opern

Berliner Landespolitiker haben den angekündigten Rückzug des Generaldirektors der Opernstiftung, Michael Schindhelm, bedauert. Die Opposition machte für die Entscheidung am Mittwoch vor allem den Regierenden Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD), verantwortlich, der Schindhelm in den vergangenen Monaten öffentlich angegriffen hatte. Dagegen betonte SPD-Fraktionschef Michael Müller, Schindhelm sei an seiner Aufgabe gescheitert. Schindhelm hatte zunächst mit sofortiger Wirkung gekündigt, weil er laut Medienberichten keine Basis mehr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Wowereit sah, die Kündigung später aber zurückgezogen. Er wird nun noch bis April 2007 im Amt bleiben. Hintergrund des Konflikts mit Wowereit, der künftig in der Hauptstadt auch das Kulturressort übernehmen soll, sind von Schindhelm öffentlich geäußerte Zweifel an der Umsetzbarkeit der Sparvorgabe des Senats. Danach sollen die Zuschüsse bis 2009 um 16,8 Millionen Euro sinken.

Künftig verwaltet der Regierende Bürgermeister das Kulturressort mit. Für CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger, der sich, seit er in der Berliner Landespolitik angekommen ist, als Garant der Spaßgsellschaft gibt, steht Wowereit als »neuer Kultursenator« schon vor Beginn seiner Amtszeit vor einem »selbst verschuldeten Desaster«. Zusammen mit der sogenannten Kulturexpertin der Unionsfrak­tion im Bundestag, Monika Grütters, forderte er einen »Opern-Gipfel« zur Klärung der Lage. Nach Ansicht der Grünen-Kultursprecherin Alice Ströver sei mit dem Rücktritt Schindhelms das »Chaos rund um die Opernhäuser perfekt«. Wowereit habe es geschafft, »in kürzester Zeit den größtmöglichen Schaden anzurichten«. Gegenwärtig verfügt Berlin als einzige Stadt Deutschlands über drei Opernhäuser.


(ddp/jW)