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Verschleierter Unfall

Ungeklärter Hergang der Havarie in Bayer-Werk

Nach wie vor ungeklärt seien Hergang und Folgen des Dormagener Unfalls vom Montag abend, bei dem zwölf Tonnen des krebserregenden Stoffes Toluylendiamin (TDA) ausgetreten sind, heißt es in einer Presseerklärung der Coordination gegen Bayer-Gefahren. Weder die Ursache des Störfalls noch mögliche Gefahren für die Anwohner wurden bekanntgegeben. Selbst die Zeitdauer des Unfalls wurde bisher nicht genannt, Kritiker werfen dem Konzern daher Verschleierungstaktik vor.

Nach Angaben des Unternehmens habe der Brand in einer Anlage zur Herstellung von Schaumstoff stattgefunden. In dieser Anlage reagierten TDA und das hochgiftige Phosgen. Neben den giftigen Brandgasen CO und Stickoxiden könnten bei dem Unfall also auch Phosgenreste entwichen sein - Alptraum jedes Chemikers. Bayer habe es bisher versäumt, die Zusammensetzung der Rauchgase und die Gefährlichkeit der neu entstandenen Stoffe klar zu benennen.

Ungeklärt bleibe auch, wie eine derart große Menge TDA austreten konnte. Zu befürchten sei, daß der Unfall stundenlang unbemerkt geblieben ist.

Philipp Mimkes, Geschäftsführer der Coordination gegen Bayer-Gefahren, fordert: »Bayer darf die Gefahren nicht runterspielen, die Werksleitung muß alle Stoffe nennen, die bei dem Brand ausgetreten oder neu entstanden sind. Die Bevölkerung darf über die Gesundheitsgefahren nicht im Unklaren gelassen werden«. Auch die enge Nachbarschaft von Chemieanlagen und Wohngebieten wird von den Umweltschützern kritisiert.

jW

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