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Aus: Ausgabe vom 03.01.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Land und Leute: Turkmenistan

Geographie: 80 Prozent der Landfläche von 488100 Quadratkilometern sind Wüste (Karakorum). Es herrscht kontinentales Klima mit extrem heißen und trockenen Sommern und kalten Wintern. Der Lebensraum beschränkt sich meist auf Oasen im Süden des Landes. Die größten Städte: Aschgabat (800000 Einwohner), Türkmenabat (235000), Daschoguz (200000 Einwohner)

Bevölkerung: Fünf Millionen Einwohner, zumeist Turkmenen, aber auch Usbeken und Russen. Insgesamt 65 Ethnien. 90 Prozent der Bevölkerung gehören dem Islam an (Sunniten), acht Prozent sind russisch-orthodox.

Geschichte: Alexander der Große eroberte das Gebiet im 4. Jahrhundert v. u. Z. auf seinem Weg nach Indien. 150 Jahre später errichteten die Parther die Hauptstadt ihres Reichs in Nisa, nahe dem heutigen Aschgabat. Im 7. Jahrhundert nahmen die Araber die Region ein. Die Seidenstraße wurde zu einem wichtigen Handelsweg zwischen Asien und Europa. Die Unabhängigkeit von Chorasan, so die historische Bezeichnung, ging unter Dschingis Khan zu Beginn des 13. Jahrhunderts verloren, die Turkmenen blieben 700 Jahre unter wechselnden Fremdherrschern. Zwischen 1865 und 1895 annektierte das zaristische Rußland die Region. Nach der Oktoberrevolution 1917 entstanden in ihr verschiedene Sowjetrepubliken, aus denen 1925 u. a. die Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik hervorging. Mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde Turkmenistan ein eigenständiger Staat. Der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei des Landes Saparmurad Nijasow führte den Staat bis zu seinem Tod am 21. Dezember 2006 und etablierte einen bizarren Personenkult. Wenige Stunden nach seinem Tod regelte der Sicherheitsrat Turkmenistans die kommissarische Nachfolge. Er bestimmte den Vizeministerpräsidenten Gurbanguly Berdymuhammedow zum Übergangspräsidenten. Am 11. Februar soll der Nachfolger Nijasows von der Bevölkerung gewählt werden.


Wirtschaft: In den Oasen wird in Bewässerungswirtschaft vor allem Baumwolle angebaut. Das Land produzierte zu Sowjetzeiten ein Zehntel des Weltaufkommens. In den letzten Jahren ging der Export aufgrund schlechter Ernten um 50 Prozent zurück. Turkmenistan verfügt über die weltweit drittgrößten Erdgasreserven und große Erdöllagerstätten.

(jW)

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