Straßenschlacht in Portadown
PORTADOWN. In der nordirischen Stadt Portadown haben sich Protestanten und Katholiken in der Nacht zum Donnerstag eine Straßenschlacht geliefert. Als die Polizei mit Mannschaftswagen zwischen die verfeindeten Reihen ging, wurde sie angegriffen. Die Polizei feuerte Gummigeschosse ab. Mehrere Menschen wurden verletzt. In der nahegelegenen Gemeinde Lurgan war am Montag die prominente katholische Anwältin Rosemary Nelson durch einen Bombenanschlag getötet worden, zu dem sich eine protestantische Miliz bekannte.
Unterdessen hat US-Präsident Clinton am irischen Nationalfeiertag, dem St. Patrick's Day, die Konfliktparteien in Nordirland aufgerufen, ihre Gegensätze zu überwinden. Katholiken und Protestanten müßten über die »kurzfristigen Schwierigkeiten hinausblicken« und den weiteren Horizont im Auge behalten, wenn »die Kinder in einem Irland ohne Unruhen« leben sollten, sagte Clinton am Mittwoch abend im Weißen Haus im Beisein des irischen Ministerpräsidenten Bertie Ahern.
Clinton empfing den Ersten Minister Nordirlands, David Trimble, dessen Stellvertreter Seamus Mallon und den Chef der Sinn-Fein-Partei, Gerry Adams, zu getrennten Beratungen. Dem US-Senator George Mitchell, der in seinem Auftrag das Nordirland-Abkommen vom Karfreitag 1998 ausgehandelt hatte, überreichte Clinton die Freiheitsmedaille.
Seit Monaten tritt der Friedensprozeß in Nordirland auf der Stelle, weil Trimble sich weigert, die Sinn Fein in seine Regierung aufzunehmen, solange die IRA nicht ihre Waffen abgibt.
AFP/AP/jW
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