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Aus: Ausgabe vom 29.01.2007, Seite 13 / Feuilleton

Der sportliche Papst

Der verstorbene Papst Johannes Paul II. soll sich zu Lebzeiten mehr als 100 Mal heimlich aus dem Vatikan gestohlen haben, um Ski zu laufen. Der begeisterte Sportler habe sich mit den Einschränkungen seines Amtes zunächst schwergetan, heißt es in einem Buch über den Vorgänger von Benedikt XVI. Autor ist der polnische Kardinal Stanislaw Dziwisz, Sekretär und vier Jahrzehnte lang einer der engsten Vertrauten von Karol Wojtyla.

An den heimlichen Ausflügen seien neben Johannes Paul II. drei Prälaten aus Polen beteiligt gewesen. Zum ersten Mal habe sich das Quartett rund zwei Jahre nach der Papstwahl von 1978 aus Castel Gandolfo davongemacht.

Ziel der ersten Tour sei ein kleiner Skilift in Ovindoli gewesen, schreibt Dziwisz. Bei der Rückkehr habe Johannes Paul strahlend gerufen: »Wir haben es getan!« Was? Jagertee getrunken? Gentlemanlike verliert Dziwisz kein Wort über die Geschehnisse auf der After-Ski-Party, genau genommen verschweigt er die komplette Party. Statt dessen läßt er sich über die Kleidung des Papstes aus: Wie ein normaler Wintersportler mit Sonnenbrille.


Nur ein Mal sei Johannes Paul von einem etwa zehn Jahre alten Jungen erkannt worden, der gerufen habe: »Der Papst, der Papst!« Einer der päpstlichen Begleiter habe das Kind aber geistesgegenwärtig für blöd erklärt und ihm den Mund verboten. Oder so ähnlich.

(AP/jW)

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