Aus: Ausgabe vom 15.02.2007, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Unterschied
Das Sehzentrum ist bei Frauen und Männern verschieden aufgebaut – sie haben also unterschiedliche Strategien bei der Orientierung in der Umgebung. Dies fanden Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich nach eigenen Angaben gemeinsam mit Forschern der Unis Düsseldorf und Aachen heraus. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Neuroscience veröffentlicht. Bei der mikroskopischen Untersuchung von hauchdünnen Gehirnscheiben stießen die Wissenschaftler auf Unterschiede in der Zellarchitektur jener Areale, die für das Erkennen von Bewegungen zuständig sind: In einem der untersuchten Bereiche hatten Frauen eine breitere Hirnrinde als Männer. In einem anderen war das Volumen des gemessenen Areals in der rechten Hirnhälfte bei Männern größer als bei Frauen. »Ein größeres Volumen könnte dem Gehirn mehr Raum geben, um an dieser Stelle zusätzliche Informationen zu verarbeiten und sich Bewegung räumlich vorzustellen«, erklärte die Jülicher Forscherin Karin Amunts. Unterschiede im Bau des Gehirns müßten nicht bedeuten, daß Männer etwas besser können als Frauen oder umgekehrt. »Sie weisen eher darauf hin, daß sie unterschiedliche Strategien haben, um zum Ziel zu kommen, also verschiedene Vernetzungen im Gehirn nutzen«, erklärte Amunts.
(AFP/jW)
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