Aus: Ausgabe vom 05.03.2007, Seite 3 / Schwerpunkt
Dokumentiert. Aufruf zur Solidarität
Jürgen Rochlitz, Professor für Chemie und von 1994 bis 1998 Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen, rief am Freitag zur Unterzeichnung der folgenden Erklärung auf:
Wir begrüßen die Initiative des Chefintendanten des Berliner Ensembles, Herrn Peymann, und erklären uns solidarisch mit ihm.
Auch wir finden die kapitalismuskritischen Äußerungen von Ex-RAFler Christian Klar richtig und in der heutigen Zeit des ständigen Personalabbaus, wohin man schaut, völlig angebracht.
Kritiker Peymanns und Klars haben vergessen, welchen Anspruch an Meinungsfreiheit, ja welche kapitalismuskritische Substanz unser Grundgesetz und so manche Verfassung der Länder enthält. Diese Substanz gilt es zu verteidigen. (...) Es mag manchen Zeitgenossen – vor allem in den Medien – irritieren, daß Elemente der Kritik der RAF von damals identisch sind mit heutiger Kapitalismuskritik. Tatsächlich hatte niemand vor 30 Jahren ahnen können, daß wir einmal einen Kapitalismus erleben werden, der
– unberührt bleibt vom Schicksal der zig Millionen Arbeitslosen weltweit,
– brutal über Hunderttausende Leichen in Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libanon, Palästina, Somalia, usw. hinwegwalzt,
– weltweit Armut und Unterdrückung verbreitet und die Zerstörung und Ausbeutung unseres – allen gehörenden – Planeten auf allen Ebenen vorantreibt und der
– in der Kombination mit dem hegemonialen Imperialismus der USA auf dem Weg zu einer teuflischen Weltdiktatur mit den schlimmsten Terroristen aller Zeiten an der Spitze zu sein scheint.
(...) Ist es da nicht naheliegend, marxistische Betrachtungsweise zu reaktivieren?
Wir begrüßen die Initiative des Chefintendanten des Berliner Ensembles, Herrn Peymann, und erklären uns solidarisch mit ihm.
Auch wir finden die kapitalismuskritischen Äußerungen von Ex-RAFler Christian Klar richtig und in der heutigen Zeit des ständigen Personalabbaus, wohin man schaut, völlig angebracht.
Kritiker Peymanns und Klars haben vergessen, welchen Anspruch an Meinungsfreiheit, ja welche kapitalismuskritische Substanz unser Grundgesetz und so manche Verfassung der Länder enthält. Diese Substanz gilt es zu verteidigen. (...) Es mag manchen Zeitgenossen – vor allem in den Medien – irritieren, daß Elemente der Kritik der RAF von damals identisch sind mit heutiger Kapitalismuskritik. Tatsächlich hatte niemand vor 30 Jahren ahnen können, daß wir einmal einen Kapitalismus erleben werden, der
– unberührt bleibt vom Schicksal der zig Millionen Arbeitslosen weltweit,
– brutal über Hunderttausende Leichen in Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libanon, Palästina, Somalia, usw. hinwegwalzt,
– weltweit Armut und Unterdrückung verbreitet und die Zerstörung und Ausbeutung unseres – allen gehörenden – Planeten auf allen Ebenen vorantreibt und der
– in der Kombination mit dem hegemonialen Imperialismus der USA auf dem Weg zu einer teuflischen Weltdiktatur mit den schlimmsten Terroristen aller Zeiten an der Spitze zu sein scheint.
(...) Ist es da nicht naheliegend, marxistische Betrachtungsweise zu reaktivieren?
Kontakt: juergen.rochlitz@online.de
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