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Aus: Ausgabe vom 24.04.2007, Seite 5 / Feuilleton

jW-Ortswechsel: noch 4 Tage

Das Haus hat eine rötliche Fassade. Das soll wohl wie Sandstein aussehen. Es ist nicht sehr groß, sechs Etagen hoch, und wurde Anfang der 90er Jahre gebaut. Der Haupteingang liegt an einer der wichtigsten Ost-West-Achsen der Bundeshauptstadt. Ein paar Meter entfernt endet die Moll- und setzt sich als Torstaße fort. Früher einmal hieß sie Wilhelm-Pieck-Straße. Mit dem ersten Präsidenten der DDR hatten die Westberliner Politmafia, die nach der »Wende« das Kommando übernahm, und die tonangebenden protestantischen Pfaffen im Osten der Stadt wenig im Sinn. Dem Volk wars wohl egal, nur ein paar Geschäftsleute protestierten damal, weil sie ihre Visitenkarten ändern mußten.Die Torstraße bildet hier die Grenze der Stadtteile Mitte und Prenzlauer Berg. Auf der Rückseite des Gebäudes mit der Hausnummer 6 trifft die Linien- auf die Weydinger Straße. Im Umkreis von ein paar hundert Metern Luftlinie finden sich die Berliner Volksbühne, das Karl-Liebknecht-Haus der Linkspartei.PDS, das Kino Babylon. Alexanderplatz, Prenzlauer- und Schönhauser Allee sind auch nicht weit. Das rötliche Haus ist ab Sonnabend Sitz der Tageszeitung und der Genossenschaft junge Welt, sowie des Verlages 8. Mai. Dort ziehen wir am Sonnabend ein. Ins Erdgeschoß der Verlag, oben unterm Dach die Redaktion – falls nichts dazwischenkommt. (jW)

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