Aus: Ausgabe vom 12.05.2007, Seite 13 / Feuilleton
JVA-Marathon
Elf Insassen der Justizvollzugsanstalt Darmstadt-Eberstadt laufen am Sonntag im Rahmen eines Projektes der TU Darmstadt mit 50 externen Sportlern hinter den Gefängnismauern einen Marathon. Die Runden sind 1,7 Kilometer lang. Ein halbes Jahr lang haben sich die Häftlinge vorbereitet. »Um es salopp zu formulieren: Wein, Weib und Gesang lenken nicht wie sonst üblich ab. Wohl nirgendwo kann man so konstant und regelmäßig trainieren«, erklärte Projektleiter Dieter Bremer von der TU, der drei Übungsleiter bei der Vorbereitung beaufsichtigte. Das größte Problem war das Gefängnisessen. »Die Kalorienzahl ist genau berechnet, aber wenn man regelmäßig Ausdauersport macht, ist das zu wenig«, meint Bremer, der alle vier Wochen in der JVA »nach dem Rechten geschaut« hat. Um genügend Kohlehydrate zu erhalten, hat man eine große Spende Nudeln organisiert, die die Teilnehmer zusätzlich selber kochen konnten. Ursprünglich hatten 34 mit dem Training angefangen. 17 wurden in andere Haftanstalten verlegt, sechs gaben auf, einer davon aus gesundheitlichen Gründen.
(sid/jW)
(sid/jW)
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