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Aus: Ausgabe vom 22.05.2007, Seite 12 / Feuilleton

Hergé 100

Heute vor 100 Jahren wurde Georges Prosper Remi in Etterbeek bei Brüssel geboren, der unter dem Namen Hergé bekannt wurde. Er schuf den smarten Journalisten Tim, dessen aufmerksamen, oft lebensrettenden Hund Struppi und mit Kapt. Haddock den legendärsten Tourette-Syndrom-Seebär aller Zeiten (»hunderttausend heulende Höllenhunde«). Hergé, der nie eine zeichnerische Ausbildung erhalten hat, dessen putziger fotorealistischer Ansatz aber für den Comic bahnbrechend wirkte, produzierte seinen ersten Comic 1925 für ein katholisches Pfadfindermagazin, das erste Abenteuer hatte Tim 1930 »im Lande der Sowjets« zu bestehen, ein toller antikommunistischer Unsinn, dessen politische Implikationen im Lachen über bizarre Karikatur-Konzepte zerbröseln. Das gilt im übrigen auch für die Folgebände »Tim in Amerika«, »Tim in China« oder »Tim im Kongo« (in der BRD allesamt bei Carlsen erschienen). Nach Hergé, der schließlich in eigenen Zeichenstudios seriell fertigen ließ, wurde sogar ein Asteroid benannt. Leider verfügte der 1983 verstorbene Hergé testamentarisch, daß nach seinem Ableben keine neuen Tim-Abenteuer erscheinen dürfen.

(jW)

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