Aus: Ausgabe vom 01.06.2007, Seite 16 / Sport
Fußball-Randspalte
Chef groß
Zürich. Joseph S. Blatter (71) ist am Donnerstag auf dem 57. Ordentlichen Kongreß des Fußball-Weltverbandes FIFA per Akklamation in seinem Amt bestätigt worden. Gegenüber den Delegierten aus 208 Ländern gab sich der Präsident vor der Abstimmung devot: »Dies ist euer Haus; ich bin nur ein Untermieter. Wenn ihr mich nicht wollt, muß ich mir andere Büros suchen.« Was er nicht sagte: Die Tür zu seinem Büro öffnet sich nur mit seinem Fingerabdruck. (sid/jW)Chef mittel
Wolfsburg. Felix Magath wird beim Bundesligisten VfL Wolfsburg nicht nur Trainer, sondern gleich noch Geschäftsführer und Sportdirektor. Die Übertragung dieser einmaligen Machtfülle geht auf eine Initiative des neuen VW-Chefs Martin Winterkorn zurück. VW ist Mehrheitsgesellschafter. Magath soll jährlich knappe vier Millionen Euro verdienen. (sid/jW)Chef klein
Berlin. Mario Weinkauf, Präsident des BFC Dynamo, erklärte am Donnerstag, er sei »vom Hauptsponsor und Vizepräsidenten vor einigen Tagen zum, so wörtlich ›Schlachtefest‹ eingeladen« worden – gemeint war die Mitgliederversammlung am 23. Juni, 10 Uhr, im Vereinsheim. Der Geldgeber namens Peter Meyer habe auch den amtierenden Übungsleiter Volkan Uluc, der den Club gerade so vor dem Abstieg retten konnte, nicht gewollt. Die Verpflichtung eines »Trainers mit ausländischem Hintergrund« sei erst »gescheitert an Vorbehalten des Hauptsponsors und bestimmter Gruppierungen in seinem Umfeld«. Weinkauf betonte, »private Mittel in fünfstelliger Höhe« investiert, »das Auto der Frau einem Spieler langfristig zur Verfügung« gestellt und »öfter am Rande der Scheidung« gestanden zu haben – »darauf sollte sich jeder einstellen, der sich dazu berufen fühlt, ein Ehrenamt als Präsident in einem Amateurverein wie dem BFC anzustreben«. Wie kann sich ein Ehrenamtlicher so aus dem Fenster lehnen? Weinkauf versichert, er habe einen »neuen Hauptinvestor« aufgetan, erwartet »den Zahlungseingang einer ersten sechsstelligen Summe«. (jW)Chefs Absage
Berlin. Die iranische Frauen-Nationalmannschaft hat das für heute angesetzte Freundschaftsspiel beim Berliner Klub BSV AL-Dersimspor kurzfristig abgesagt. Der nationale Fußballverband (IRIFF) teilte mit, daß aufgrund von »technischen Problemen« eine Ausreise der Sportlerinnen nicht möglich gewesen sei. Wie die Berliner Polizei bestätigte, war zeitgleich zur Partie direkt vor dem Stadion eine Demonstration mit dem Titel »Gegen Zwangsverschleierung im Iran« geplant. (sid/jW)Mehr aus: Sport
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