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Aus: Ausgabe vom 04.08.2007, Seite 16 / Aktion

junge Welt interaktiv

Sommer, See und Sozialismus: Leserinitiative München tagte auf historischem Grund
Pasta, Kräuter und Verbesserungsvorschläge: Die jW-Initiative Mü
Pasta, Kräuter und Verbesserungsvorschläge: Die jW-Initiative München am Ammersee
Die Otto-Huber-Hütte nicht zu kennen, gilt unter bayerischen Antifaschisten als drastische Bildungslücke: 1946 bis 1947 wurde sie von Widerstandskämpfern gegen den Faschismus und Verfolgten des Naziregimes errichtet. Schon vor 1933 hatten Jugendliche aus Arbeitersportvereinen, Gewerkschaften, sozialistischen und kommunistischen Jugendverbänden sich gern auf dem späteren Baugrund am Ostufer des Ammersees getroffen. Die Überlebenden entschieden sich später bewußt, das Anwesen für Wochenendseminare linker, antifaschistischer, gewerkschaftlicher und friedensbewegter Gruppen zu öffnen. Viele von ihnen schätzten vor allem den Kontakt mit engagierten Jugendlichen. Geschichtsbewußte Menschen mit Haarfarben von weiß bis pink diskutierten hier angeregt am Grillfeuer, als die Mehrheit der Bevölkerung noch glaubte, mit dem Ende der Sowjetunion sei das Ende der Geschichte erreicht.

Die respekteinflößende Tradition der Otto-Huber-Hütte auf der einen und die idyllische Umgebung auf der anderen Seite ziehen heute noch Gruppen und Initiativen aus ganz Deutschland an, die Politik und Freizeit gekonnt verbinden wollen.

So auch die Münchner Leserinitiative der jungen Welt. Denn Leserinitiativen sind keine linken Drückerkolonnen – auch wer uns weiterempfiehlt, hat vielleicht an der einen oder anderen Stelle einen Verbesserungsvorschlag, über den er oder sie mal in Ruhe reden will.


Welche Sprache müssen wir sprechen, um nicht nur die Bildungseliten und jene zu erreichen, die sowieso schon unserer Meinung sind? – Wie nutzen wir den Bekanntheitsgrad, den sich unsere Zeitung mit der Berichterstattung über die G-8-Proteste im Juni erworben hat, für die laufende Abo-Kampagne? – Ist die junge Welt nicht mehr als eine Zeitung, wenn auch kein Parteiersatz? – Ist es ein Zeichen von Schwäche oder vielmehr von Streitkultur, wenn kontroverse Standpunkte abgedruckt werden?

Über diese und andere Fragen diskutierten aktive Leserinnen und Leser am vergangenen Wochenende bei selbst gekochter Pasta mit frischen Kräutern aus dem Garten der Otto-Huber-Hütte mit den jW-Autoren Donna San Floriante und Claudia Wangerin.

junge Welt-Leserinitiative

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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