Aus: Ausgabe vom 06.09.2007, Seite 13 / Feuilleton
Ausgespart
Am Freitag wird im Kölner Wallraf-Richartz-Museum die Ausstellung »Hotel California« eröffnet: Mittelalterlichen Martyriums-Darstellungen sind zeitgenössische Fotografien von religiös motivierten Selbstverstümmelungen gegenübergestellt. Die Porträts von mit Spießen gespickten Fakiren hält Museumsdirektor Andreas Blühm für jugendgefährdend. Die Schau ist bis 18. November zu sehen. Was nahe gelegen hätte, aber leider keine Rolle spielt: Auch die geheimen Gefangenen- bzw. Folterlager der US-Armee werden von GIs nach dem Eagles-Song benannt. »Stellen Sie sich zu den Gitarrentönen einen Menschen vor, der das ›Hotel California‹ in Bagram überlebt hat, als Asylbewerber vielleicht bei edeka einkaufen geht und dann diese Musik hört«, schrieb Dr. Seltsam im Januar 2005 in dieser Zeitung. »Er wird vor Angst schlottern, in eine dunkle Ecke kriechen und kotzen«.
(ddp/jW)
(ddp/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Einbürgern
vom 06.09.2007 -
Aufnehmen und löschen
vom 06.09.2007 -
Auf keinen Fall ein Teppich
vom 06.09.2007 -
Paranoia fühlen
vom 06.09.2007 -
Aus Leserbriefen an die Redaktion
vom 06.09.2007