Michelangelo

Sechs selten gezeigte Zeichnungen Michelangelos (1475–1564) sind ab heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu sehen. Die empfindlichen Arbeiten dürfen jeweils nur 60 Tage im Jahr öffentlich ausgestellt werden, wie eine Sprecherin des Museums am Dienstag mitteilte. Im Zentrum der Schau steht eine der berühmtesten Zeichnungen Michelangelos, eine große Studie zu seinem verlorenen Ölgemälde »Leda mit dem Schwan«.

Neben dieser Studie, die von Kunsthistorikern als eines der schönsten und wichtigsten Stücke der graphischen Produktion Michelangelos betrachtet wird, stehen vier großformatige Festungsentwürfe im Mittelpunkt. Sie werden zu den bedeutendsten Architekturzeichnungen des 16. Jahrhunderts gezählt und zeugen von Michelangelos intensiver Beschäftigung mit den damals neuen Anforderungen der Militärarchitektur. Darüber hinaus dokumentieren sie seine persönliche Situation: Der Künstler hatte sich gegen seine wichtigsten Auftraggeber, die Medici, entschieden und sich der aufständischen Heimatstadt Florenz als Festungsbaumeister zur Verfügung gestellt. Die Zeichnungen werden bis 28. Oktober gezeigt. (ddp/jW)