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Aus: Ausgabe vom 28.09.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Daten und Fakten

Mit Globalem Fonds gegen Epidemien
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria (GFATM) wurde Anfang 2002 als weltweite Partnerschaft zwischen Regierungen, privaten Unternehmen und Vertretern der von den Epidemien betroffenen Gemeinschaften und von Nichtregierungsorganisationen (NRO) und lokalen Initiativen gegründet.

Seit seiner Einrichtung konnte er insgesamt 6,1 Milliarden Euro zur Finanzierung von 450 Gesundheitsprogrammen in 136 Ländern zusagen. Er ist inzwischen der wichtigste Geber für Programme gegen die drei Krankheiten.

Mit den Mitteln des Fonds wurden 2,8 Millionen Tuberkulose-Patienten behandelt und 30 Millionen mit Insektiziden imprägnierte Moskitonetze zum Schutz vor Malaria verteilt, eine Million AIDS-Kranke bekamen antiretrovirale Medikamente.

Um die weitere Arbeit zu finanzieren, sind nach Angaben des Fonds für die Jahre 2008 bis 2010 insgesamt zwischen zwölf und 18 Milliarden US-Dollar (8,5 bis 12,7 Milliarden Euro) nötig. Die Konferenz in Berlin erbrachte Zusagen für 6,9 Milliarden Euro und damit 1,2 Milliarden mehr als erwartet. Die BRD will in diesem Zeitraum 600 Millionen Euro direkt an den Fonds geben. Über Schuldenerlasse sollen in den nächsten vier Jahren weitere 200 Millionen mobilisiert werden.

Die wichtigsten Geber sind die G-8-Staaten, von denen 80 Prozent der Mittel des Fonds stammen. Mit einem Anteil von sechs Prozent steht jedoch eine private Stiftung, die Melissa & Bill Gates Foundation, an siebter Stelle der größten Einzahler und damit vor der BRD. Weitere Gelder kommen von den Vereinten Nationen, weiteren Stiftungen sowie Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen.

Nach Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation würden ab 2008 allein zur wirksamen Bekämpfung von AIDS mindestens 20 Milliarden US-Dollar jährlich benötigt – gut das Doppelte der aktuellen Ausgaben.

NRO monieren unter anderem, daß der Fonds das Thema reproduktive Gesundheit vernachlässigt, obwohl der bedeutendste Übertragungsweg für AIDS in Afrika heterosexueller Geschlechtsverkehr ist. Die »Sexualmoral einiger großer Geber« und eine personelle Fehlbesetzung des Fonds auf Länderebene verhinderten, daß genügend Programme zu sexueller Aufklärung und Prävention mit Verhütungsmitteln finanziert werden.(jW)

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