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Aus: Ausgabe vom 19.10.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Dokumentiert: »2010 wird es zu spät sein«

Vor genau zwölf Monaten standen wir im Ausstand vor den Toren, um für den Erhalt unserer Arbeitsplätze zu streiken. Durch unser Durchhaltevermögen und die Kraft, die wir gemeinsam entwickelten, gelang es, den Schließungsbeschluß, wie schon 2005, erneut zurückzuschlagen. Wir haben eine Standortgarantie bis 2010 erkämpft. Wir mußten mit der Standortvereinbarung aber auch schmerzhafte Einschnitte hinnehmen:

– durch den Abbau von Arbeitsplätzen. Insgesamt 246 Kolleginnen und Kollegen mußten den Standort verlassen, davon 30 zur Siemens AG, 16 an andere BSH-Standorte, die anderen haben ihren Arbeitsplatz verloren.

– durch Einschnitte bei der Bezahlung. Einschnitte gab es beim Urlaubsgeld, bei der Jahreszahlung, beim Weihnachtsgeld und bei der Leistungszulage.

– durch Verlängerung der Arbeitszeit.

Wir haben diese Kröten geschluckt, damit wir in Gartenfeld eine Zukunft haben. Eine langfristige Perspektive wird es aber nur geben, wenn auch hier – wie an anderen Standorten – investiert wird. Seit einem Jahr gibt es Projekte, sehr viele Gespräche, ein Standortsymposium – aber passiert ist bis jetzt fast gar nichts. (...) Wir erwarten, daß die Einsparungen, die wir aufbringen müssen – 8,5 Millionen Euro jährlich – für Zukunftsinvestitionen verwendet werden. (...)

Wenn in absehbarer Zeit nicht investiert wird, müssen wir davon ausgehen, daß die Geschäftsleitung an dem Standort kein Interesse hat. (...) Gemeinsam, Angestellte und Arbeiter, müssen wir jetzt darauf dringen, daß die Weichen für die Zukunft gestellt werden. 2010 wird es zu spät sein.

Vertrauenskörperleitung BSH

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