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Aus: Ausgabe vom 25.10.2007, Seite 13 / Feuilleton

Ritter Kaldor

Am Mittwoch wurde Pierre Kaldor, Rechtsanwalt und Sprecher des französischen »Komitees gegen Berufsverbote und für Meinungsäußerungsfreiheit in der BRD« aus Anlaß seines 95. Geburtstages im Pariser Rathaus der Orden »Ritter der Ehrenlegion« verliehen.

Seit 1935 als Anwalt zugelassen, war der Kommunist Kaldor unter anderem Kämpfer der Resistance, Befreier des französischen Justizministeriums von Vichy-Leuten und Nazi-Besatzern, Aktivist der Solidaritätsbewegung mit den afrikanischen Befreiungsbewegungen, Strafverteidiger von angeklagten Befreiungskämpfern aller französischen Kolonien, Star Aufsehen erregender Strafprozesse vor Militärgerichten während des Algerienkrieges, juristischer Berater vieler linksregierter Kommunen, Übersetzer der Briefe Dimitroffs aus dessen Haft wegen des Reichstagsbrand- Prozesses, Beistand in zahlreichen Berufsverbotsverfahren vor deutschen Verwaltungsgerichten, Sachverständiger im Berufsverbote-Untersuchungsverfahren vor der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf und vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Strasbourg.


»Während hierzulande den vom Berufsverbot Betroffenen seit 35 Jahren die politische Rehabilitation verweigert wird, ehrt Frankreich deren Anwalt mit dem höchsten Orden des Landes«, erklärt Horst Bethge, Sprecher der Initiative »Weg mit den Berufsverboten«. (jW)

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