Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 26.01.2008, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 5. Woche

1933, 30. Januar/1. Februar: Reichspräsident Paul v. Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler und beauftragt ihn mit der Regierungsbildung. Es wird eine »Koalitionsregierung« aus NSDAP, Deutsch-Nationaler Volkspartei (Alfred Hugenberg) und ehemaligen Ministern der Papen-Regierung formiert. Damit ist das Ende der Weimarer Republik besiegelt und der Übergang zur offenen faschistischen Diktatur vollzogen. Am 1.2. löst Reichspräsident v. Hindenburg entsprechend dem Antrag der Hitler-Regierung den Reichstag auf und setzt Neuwahlen für den 5. März fest.

1943, 31. Januar/2. Februar: Nach einer zweieinhalb Monate währenden Kesselschlacht kapitulieren in Stalingrad die Reste der von Generalfeldmarschall Friedrich Paulus befehligten 6. Armee der faschistischen Wehrmacht. Rund 90000 Mann treten den Marsch in die sowjetische Kriegsgefangenschaft an. Die im Sommer 1942 begonnene Angriffsoperation der deutschen Welteroberer, die letztlich auf die Ölquellen zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer zielte, galt gleichermaßen dem strategisch bedeutsamen Schiffahrtsweg der Wolga wie der an deren Westufer gelegenen Metropole mit dem symbolträchtigen Namen, den die frühere Stadt Zarizyn seit 1925 trug. Allein: Die Rechnung war ohne die Hausherren gemacht. Zwar konnten die Truppen der Okkupanten– neben der 6. Armee und der 4. Panzerarmee agierten zwei rumänische, eine italienische und eine ungarische Armee, insgesamt 850000 Mann – Ende August bis zur Wolga vorstoßen und in den folgenden Monaten trotz erbitterter Gegenwehr den überwiegenden Teil des Stalingrader Stadtgebiets einnehmen, sie wurden jedoch im November in einer großangelegten sowjetischen Gegenoffensive von drei verschiedenen Fronten (Heeresgruppen) mit insgesamt 1,7 Millionen Soldaten selbst weiträumig eingeschlossen. Die von Hitler ausgegebenen Durchhalteparolen wie die von Göring versprochene Versorgung der Eingekesselten aus der Luft und die angekündigte Sprengung des Kessels von außen konnten nicht verhindern, daß der Ring der sowjetischen Truppen immer enger gezogen wurde. Trotz Hunger und Kälte– die meisten Todesopfer im Kessel waren längst nicht mehr den Kampfhandlungen geschuldet, sondern Unterernährung und Unterkühlung – wurden sowjetische Angebote einer ehrenvollen Kapitulation bis zuletzt abgelehnt; selbst dann noch, als der Kessel im Januar bereits in eine Nord- und eine Südhälfte aufgespalten war. Von der Goeb­bels-Propaganda – unter dem Verschweigen des Marsches der Überlebenden in die Gefangenschaft – als »Kampf bis zur letzten Patrone, bis zum letzten Mann« und »Opfergang der 6. Armee« heroisiert, wurde die Schlacht von Stalingrad tatsächlich zur entscheidenden Wende im Großen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion und zu einer Zäsur im Verlauf des gesamten Zweiten Weltkrieges.

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