Aus: Ausgabe vom 28.01.2008, Seite 13 / Feuilleton
Keine Kunst
Auf der 28. Kunstbiennale von São Paulo (Oktober bis Dezember 2008) wird keine Kunst zu sehen sein. In einem Pavillon wird eine Bibliothek mit Katalogen aller momentan weltweit stattfindenden Biennalen eingerichtet, der restliche Ausstellungsraum ist leer – »Raum der Begegnung«, wie Ivo Mesquita sagt, der verantwortliche Biennale-Direktor. In der aktuellen Ausgabe des Magazins art erklärt der Direktor: »Die Besucher, an vollgehängte Wände gewöhnt, werden durch die Konfrontation mit dem leeren Raum zum Nachdenken gebracht.« Vermutlich ist die Lösung auch eine Reaktion auf Mesquitas mehr als ein Jahr hinausgezögerte Ernennung. Grund der Verzögerung waren Korruptionsvorwürfe gegen Manoel Pires da Costa, Präsident der Biennale-Stiftung. Innerhalb von zehn Monaten hätte Mesquita eine Ausstellung fertighaben müssen. Auf seiner Flucht nach vorn spart er Zeit und Geld. (ots/jW)
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