Aus: Ausgabe vom 30.01.2008, Seite 16 / Sport
Sonstiges
Nackte Zahlen
Köln. Der Basketball-Bundesligist Köln 99ers braucht für die Fortsetzung des Spielbetriebs bis Ende der Woche 150000 Euro. Insolvenzverwalter Norbert Heimann sagte am Dienstag: »In der Kasse ist nichts.« Ob das Team am Samstag zum Heimspiel gegen Ludwigsburg antritt, soll am Donnerstag bekanntgegeben werden. Sollten 150000 Euro kurzfristig zusammenkommen, bräuchte der Pokalsieger bis zum Saisonende weitere 1,5 Millionen Euro. (sid/jW)Ohne Trainer
Lausanne. Rußlands Ruderer sollen bei Olympia 2008 in Peking von »neutralen Begleitern« betreut werden. Alle Offiziellen, Betreuer und Trainer des russischen Verbandes wurden vom Weltverband FISA für ein Jahr suspendiert. Bis zum 27. Januar 2009 erhalten Verbandsmitglieder keine Akkreditierungen für FISA-Wettbewerbe, -Tagungen und -Kongresse. Begründung: die mangelnde Kooperation des Verbandes bei der Untersuchung von Dopingfällen. (sid/jW)Ohne Cheetas
Mailand. Der Unterschenkel-amputierte Leichtathlet Oscar Pistorius (21) hat die Hoffnung auf einen Olympiastart 2008 aufgegeben. »Ich kann ja nicht bei den Qualifikationsrennen mitlaufen«, sagte der Südafrikaner. »Peking wird wohl ohne mich stattfinden, deshalb schaue ich auf 2012.« Sollte er vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS noch das Startrecht erstreiten, fehlt ihm die 400-m-Norm für Peking (45,95 Sekunden). Seine Bestleistung ist 46,56. Mitte Januar war der Weltverband IAAF auf Grundlage eines Gutachtens des Kölner Biomechanik-Professors Gert-Peter Brüggemann zur Auffassung gekommen, daß sich der Paralympics-Gewinner durch Carbonprothesen (»Cheetas«) einen zu großen Vorteil verschafft. Pistorius kündigte an, vor den CAS ziehen zu wollen. Er ist ohne Wadenbeine zur Welt gekommen, mit elf Monaten wurden ihm die Beine knieabwärts amputiert. (sid/jW)Helle Stimme
Teheran. Ein 16jähriges Mädchen ist im Iran vorübergehend festgenommen worden, weil es sich ein Männer-Fußballspiel angeschaut hatte. Es war als Junge verkleidet in das Stadion von Abadan gelangt, hatte sich beim Anfeuern mit seiner hellen Stimme verraten, berichtet die iranische Zeitung Etemad. Ein Zuschauer alarmierte die Polizei, die das Mädchen in Gewahrsam nahm und später der Familie übergab. Seit 1979 ist es Iranerinnen untersagt, Stadien bei Männerspielen zu betreten. Mahmoud Ahmadinedschad wollte das Verbot 2006 kippen, nicht aber Ayatollah Ali Khamenei.(sid/jW)
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