Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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14.03.2018, 20:53:12 / #wsf2018

Ein weites Feld, viele Alternativen

Von Peter Steiniger
Trinkbar: Brasilien besitzt die weltweit zweitgrößten Süßwasserreserven. Die Multis wollen sie mit Hilfe der Temer-Regierung anzapfen
Besonders viele junge Leute sind auf dem Campusgelände der staatlichen Universität von Bahia unterwegs
Freiwillige: Ana-Carolina (links) und ihre Mitstreiterinnen arbeiten aus Enthusiasmus für das Weltsozialforum
Keine Losung des Weltsozialforums, sondern eines Studentenverbandes: »Der Kommunismus wird siegen«
Schöpferische Pause vor dem Seminarraum
Dichtes Gedränge an den Ständen, wo kleine Kooperativen ihre Produkte verkaufen
Aufklärung: Die Gewalt gegen schwarze Frauen hat weiter zugenommen
Kunststück: An vielen Stellen auf dem Uni-Gelände sind auch Artisten anzutreffen
Gleiche Bildungschancen für alle, Schluss mit der Kultur der Gewalt: Lilian Fernandes engagiert sich im linken Jugendverband Manifesta

Die große Zukunftswerkstatt ist in vollem Betrieb. Die Teilnehmer des Weltsozialforums verlieren sich auf dem riesigen Campus der staatlichen Universität von Bahia. Bei Glimme und mehr als dreißig Grad sind die raren Schattenplätze gefragt. Vor manchen Veranstaltungen herrscht großer Andrang, anderswo hat sich nur eine Handvoll Leute eingefunden.

Es ist ein Festival, dass vor allem von jungen Leuten geprägt wird. Auch die vielen Freiwilligen, die hier arbeiten und die an gelben T-Shirts leicht erkennbar sind, auf denen in vier Sprachen »Kann ich helfen?« steht, sind überwiegend weiblich und im Studentenalter. Mein Verdacht, dass hier die Uni ihre Hand mit im Spiel hat, bestätigt sich nicht. Ana-Carolina gehört zu denen, die das Medienzentrum betreuen. Sie klärt mich auf. Nur einige der Helfer studieren tatsächlich hier. Das vielköpfige Team setzt sich aus Menschen zusammen, die einem Aufruf der Organisatoren gefolgt sind, sich als Freiwillige zu melden. Wortreich und enthusiastisch macht mir Ana-Carolina klar, wie wichtig das Forum dafür ist, dass diese Welt eine bessere wird.

Der Raum im zweiten Stock des Fakultätsgebäudes 1, in dem ich eine Veranstaltung zur Ressource Wasser erwartet habe, liegt wüst und leer. Vielleicht eine Planänderung, oder ich habe diesen nicht verstanden. Oder beides. Aber das hier ist ja der Ort für Alternativen. Neben den Seminaren gibt es eine Reihe von Ausstellungen und künstlerischen Installationen zu besichtigen, etwa über Sklaverei und Rassismus, über die Unterdrückung und den Widerstand von Frauen, über die Geschichte der Militärdiktatur oder zu Umweltfragen. Ich möchte als nächstes zum Zelt des »Volkes ohne Angst«. Das ist echt schwer zu finden und liegt weitab vom Zentrum des Geschehens. Schließlich reicht mir eine findige Helferin ihre Hand, schleust mich durch das Gebäude der Physik und schubst mich auf den richtigen Weg.

Auf einer kleinen Lichtung neben einer Straße am Rande des Campus hat sich die 2015 gegründete »Bewegung Volk ohne Angst« mit ihrer »Tenda sem medo« (Zelt ohne Angst) niedergelassen. Zu ihr zusammengeschlossen hat sich eine bunte Mischung aus aktionsorientierten Massenbewegungen, Gewerkschaften, radikaleren linken Parteien und Gruppen sowie Jugendverbänden. An einem Tisch abseits der Bühne sitzt eine Gruppe junger Leute und bietet Devotionalien an.

Mit einer der Aktivistinnen komme ich ins Gespräch. Lilian Fernandes kommt aus São Paulo. Sie gehört zur »Manifesta-Jugend«. Die sei unabhängig, erklärt sie mir, bewege sich aber im Umfeld der Partei Freiheit und Sozialismus, PSoL. Warum gerade die, möchte ich wissen. »Ich glaube an die PSoL«, sagt Lilian. Das sei die einzige Partei, deren Politiker nicht korrupt seien und die Klartext rede. Die Bewegung sei aber viel mehr. Es gehe um mehr Gleichheit, um eine gute öffentliche Bildung. Die größten Probleme für Brasiliens Jugend sieht sie in der hohen Arbeitslosigkeit und der herrschenden Kultur der Gewalt.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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