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20.02.2009, 21:46:23 / Feria 2009

Für eine andere Sicht auf die Welt

Von Katja Klüßendorf und Ruben Wesenberg
Prensa
Mit Herz und Verstand Nachrichtenmann: Frank González

Ein Besuch bei Prensa Latina

Frank González García, Präsident von Prensa Latina, empfing uns sehr herzlich im historischen Gründungsgebäude von Kubas Nachrichtenagentur. Dieses teilt es sich heute mit dem Gesundheitsministerium. Die Agentur wurde im Juni 1959, sechs Monate nach dem Triumph der kubanischen Revolution, unter Beteiligung Che Guevaras gegründet.

Mit seinem argentinischen Landsmann, dem Radiojournalisten Jorge Ricardo Mazetti an der Spitze, lieferte Prensa Latina schon in den Flitterwochen des kubanischen Sozialismus Informationen über das, was tatsächlich in Kuba geschah.

Nach dem Ende des sozialistischen Lagers in Europa stürzte Prensa, wie Kuba insgesamt, in eine schwere Krise. Die 90er Jahre waren vom Überlebenskampf der Agentur geprägt, die Mehrzahl der Auslandsbüros mußte geschlossen werden. Not macht erfinderisch, auch Genossen: Außer mit Nachrichten wurden Immobilien gehandelt, Büros vermietet, eine Handelskette vertrieb Büromaterialien. Um flüssig zu bleiben, brachte man sogar Bier und Hotdogs unters Volk.

Um 2000 stabilisierte sich die Situation, seit fünf Jahren macht Prensa Latina wieder ausschließlich das, wozu es gegründet wurde. Bis heute folgen die mehr als 600 Mitarbeiter und Journalisten in 25 Ländern dem Anspruch, eine Anschauung von der Welt zu bieten, die sich von den Abziehbildern, die durch die großen Medienimperien weltweit produziert werden, absetzt.

Der Schwerpunkt in der Berichterstattung liegt auf Lateinamerika, daneben verfügt die Agentur aber auch über eigene Korrospondenten in Europa, Afrika, Asien und den USA.

http://www.prensa-latina.cu



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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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