Auf die Bohnen kommt es an
Von Peter SteinigerIn Santa Cruz del Norte, im Nordosten der Provinz Havanna gelegen, besuche ich die Kooperative CSS José Castellanos. Knapp hundert Mitglieder haben sich in ihr zusammengeschlossen. Der Kontrast zur nahen Hauptstadt könnte kaum größer sein. Hier fährt der Bürgermeister mit der Pferdekutsche vor. Neben dem Verwaltungsgebäude mit herausgeputzter Plaza Martiana, einem kleinen Ehrenhain für José Marti, hier in Kombination mit den »fünf Helden« und einer Miniatur-Moncada, wird fleißig an neuen Lagerhäusern gebaut.
Die Genossenschaft ist beteiligt an einem Programm für lokale landwirtschaftliche Innovation. Neben der Fleisch- und Milcherzeugung für 30.000 Menschen im Distrikt hat man sich ganz besonders der Bohnenfrage angenommen. Während die meisten Bauern kaum mehr als drei, vier Sorten kennen, werden hier auf Versuchsfeldern 58 Arten gezogen, um Resistenzen, Ertrag und die Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen wie Trockenheit und Überschwemmungen.
Damit soll besseres Saatgut gewonnen werden, um die Campesinos in die Lage zu versetzen, auf ihren Feldern die jeweils geeignetsten Sorten anzubauen. Der Erfolg aller hier unternommenen Mühen hängt auch davon ab, ob es gelingt, die Mittel für eine Pumpe zur Bewässerung zusammenzubekommen. Damit könnte endlich auch das Flüßchen, das sich hinter einem Abhang neben den Ackerreihen schlängelt, dazu genutzt werden.
Mehr über die Begegnungen in Santa Cruz del Norte, die Kooperative und ihre Ziele erfahren Sie demnächst in einer Reportage in junge Welt.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!