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11.02.2016, 00:59:05 / Havanna 2016

Willkommen in Havanna!

Von André Scheer
Alltagsszene in Havanna
Alltagsszene in Havanna

 

Das Abenteuer hat begonnen: Die Delegation von junge Welt und Melodie und Rhythmus ist heil und komplett in Havanna angekommen und hat ihre Arbeit aufgenommen.  Zunächst ging es darum, Termine abzuklären, Arbeitsbedingungen zu schaffen und all die vielen anderen Kleinigkeiten zu bewältigen, die vor einem erfolgreichen Aufenthalt in Kuba besorgt werden müssen. Dazu gehört zum Beispiel die ordnungsgemäße Akkreditierung der Journalisten beim Internationalen Pressezentrum (CPI).

Die kubanischen Rechtsvorschriften für ausländische Berichterstatter sind strikt: Wer als Reporter aus einem anderen Land in Kuba tätig werden will, braucht diese Akkreditierung. Im Gegenzug unterstützen die Beamten des CPI bei Kontakten zu offiziellen Repräsentanten der kubanischen Regierung oder von Institutionen. Außerdem schafft der vom CPI ausgestellte Ausweis Sicherheit für die Berichterstatter, denn sie können sich mit ihrer Bestätigung zum Beispiel bei den Behörden und Sicherheitskräften ausweisen. Das ist wichtig, wenn man etwa über Situationen schreiben will, die unübersichtlich werden können. Immer wieder versuchen aber selbsternannte Reporter auch aus Deutschland, diese Hürde zu umgehen. Später ist das Geschrei groß, wenn diese dann zum Beispiel bei einer nicht genehmigten Demonstration aufgegriffen werden und sich eben nicht als Journalisten ausweisen können.  

Herzlich begrüßt wurden die Gäste von junge Welt und Melodie und Rhythmus am Mittwoch im Gebäude des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP) von dessen Europadirektorin Gladys Ayllón. Die energiegeladene Afrokubanerin sprudelte über mit Vorschlägen, welche Veranstaltungen für die Kollegen der deutschen Musikzeitschrift interessant sein könnten. Im Sommer soll nämlich eine Ausgabe der Melodie und Rhythmus erscheinen, deren Schwerpunkt die Kultur Kubas ist.

Vor der Delegation liegen arbeitsame Tage. Am Donnerstag wird die Internationale Buchmesse offiziell eröffnet. Deren Gastland ist in diesem Jahr Uruguay, so dass vor allem aus diesem südamerikanischen Land viele Autoren und Künstler in Havanna zu Gast sind.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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