Eng verbunden
Von Dietmar KoschmiederAm 13. August wird der frühere kubanische Präsident Fidel Castro 90 Jahre alt. Gefeiert wird das schon jetzt an jedem 13. des Monats. An diesem 13. Februar, ein halbes Jahr vor dem runden Geburtstag, fand im Kubanischen Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) in Havanna-Vedado ein Konzert unter dem Motto »Fidel ist Kuba« statt. Ein stimmgewaltiger Chor präsentierte kubanische und internationale Lieder, es wurden Reden gehalten und Preise verliehen. Einer der Geehrten war Michael Lapsley, Gründer und erster nationaler Präsident der Freundschaftsgesellschaft Südafrika-Kuba.
Wenn man Lapsley ansieht, erkennt man erst auf den zweiten Blick, dass sich an Stelle seiner Hände Greifzangen befinden. 1990 war der Antiapartheidsaktivist in Zimbabwe Opfer eines Briefbombenanschlags geworden, bei dem er seine Hände und ein Auge verlor. Von seiner politischen Aktivität konnte ihn das nicht abhalten: Zehnmal besuchte er Gerardo Hernández, einen der »Cuban Five«, in den letzten Jahren im US-amerikanischen Knast. Wir stellten ihm die junge Welt als linkes deutsches Medienprojekt vor und verabredeten, in Kontakt zu bleiben. Auf der Veranstaltung treffen wir auch Fernando González, ebenfalls einer der fünf kubanischen Helden. Er ist mittlerweile Vizedirektor des ICAP, ihm brauchten wir die junge Welt nicht vorzustellen. Er betonte, dass sich die »Cuban Five«, die in jedem Januar ihrer letzten Knastjahre Grußadressen an die Rosa-Luxemburg-Konferenz geschickt hatten, besonders eng mit den Leserinnen und Lesern dieser Zeitung und der deutschsprachigen Solidaritätsbewegung verbunden fühlen.
Zum Schluss der Veranstaltung übergaben wir ICAP-Präsidentin Kenia Serrano das im Verlag 8. Mai erschienene Buch »Fidel es Fidel«, das wir zusammen mit dem kubanischen Fotografen Roberto Chile produziert haben. Kenia schlägt zum Abschied vor, dass man unserem Beispiel folgend das Buch in weiteren 100 Ländern produzieren und vorstellen sollte.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!